Das Salz die Atemwege befeuchten kann, ist lange bekannt. Egal ob als pflegendes Nasenspray, Nasenspülung, oder als Inhalation – viele Menschen setzen auf die positiven Eigenschaften von Natriumchlorid & Co. Gerade jetzt im Winter greifen viele zur klassischen Variante „Schüssel und Tuch“. Doch im Beratungsgespräch sollte der Kunde darüber aufgeklärt werden, dass Salze bei einer solchen Dampfinhalation kaum Wirkung erzeugen können. Hier sollte auf ein Inhalationsgerät zurückgegriffen werden. Der Vernebler sorgt dafür, dass die Moleküle auch dort ankommen, wo sie gebraucht werden.
Im Winter werden die Schleimhäute von Mund, Rachen und Nase schneller trocken. Das liegt unter anderem an der geringeren Luftfeuchtigkeit. Die Heizung entzieht den Innenräumen viel Feuchtigkeit. Gelüftet wird oftmals nicht regelmäßig genug. Das Tragen der Maske kann zu einer Reizung der Schleimhäute beitragen. Trockene Schleimhäute führen nicht nur zu einem Räusperzwang, sie stellen auch gute Bedingungen für das Eindringen von Krankheitserregern dar. Ein altes Hausmittel ist das Inhalieren. Mit Salz als Zusatz sollte aber auf einen speziellen Vernebler zurückgegriffen werden, ansonsten verbleiben Natriumchlorid & Co. in der Schüssel.
Zum Befeuchten der Schleimhäute ist bereits einfaches Salzwasser wirksam. Hier kann der Anwender wählen, ob er eine isotonische Kochsalzlösung gebrauchsfertig in den Inhalator einfüllen möchte, oder ob er sich zuvor eine Lösung ansetzt. Beutel mit Salz für Nasenspülungen können in passender Dosierung auch für den Inhalator genutzt werden. Wichtig: Die Kristalle müssen sich alle gelöst haben. Es sollten keine Rückstände mehr zu sehen sein. Aufgrund der hohen Schmelz- und Siedepunkte der Salze ist eine Inhalation mit Schüssel und Handtuch nur bedingt sinnvoll. Die meiste Substanz verbleibt im Gefäß – ähnlich wie bei einer Destillation wird das Salz „herausgefiltert“.
Anders sieht das bei Zusätzen wie Kamille oder Ectoin aus. Sie können auch bei der Schüssel-Anwendung zur Regeneration beitragen. Wer es etwas angenehmer haben möchte kann auf spezielle Inhalationsgeräte aus der Apotheke zurückgreifen. Der Aufbau der Geräte ermöglicht es, dass die Augen frei bleiben. Die Einatmung des Dampfes erfolgt über ein passendes Mundstück. Für viele Menschen mit empfindlicher Haut sind solche Inhalationsgeräte besser verträglich als die „Minisauna“ bei der das gesamte Gesicht von Wasserdampf umhüllt wird.
Trotz traditioneller Anwendung sehen viele Mediziner die Inhalation von heißem Wasserdampf bei bereits stärker geschwollenen Schleimhäuten kritisch. Sie befürchten eine zusätzliche Reizung, die das Zuschwellen fördern könnte. Bei anfänglichen Beschwerden könne das Verfahren sicherlich das Immunsystem aktivieren, doch bei einem richtigen Infekt sollten betroffene vom heißen Dampf Abstand nehmen und auf spezielle Vernebler zurückgreifen. Sie verteilen die Flüssigkeit in kleinste Aerosole ohne Erhitzung. So können NaCl & Co. dennoch in die unteren Atemwege gelangen.
Die häufig eingesetzen 0,9-prozentigen, isotonischen Kochsalzlösungen befeuchten die Schleimhäute zuverlässig. Liegt jedoch ein starker produktiver Husten vor, so kann die Salzkonzentration höher ausfallen. NaCl in Konzentrationen bis zu 2 Prozent kann die Schleimlösung stärker unterstützen. Die hypertone Lösung zieht mehr Flüssigkeit aus den Schleimhäuten. In der Folge erhöht sich das Volumen in den Bronchien und der Schleim verflüssigt sich schneller. Somit kann eine Salzinhalation, bei der richtigen Anwendung mit elektrischem Inhalationsgerät, eine gute Ergänzung zu Mucolytika und Expektorantien sein.
Darüber hinaus haben Inhalationsgeräte einen weiteren Vorteil. Der Anwender muss sich nicht vorbeugen. Gerade wenn eine Sinusitis vorliegt kann das leichte Vorbeugen zu starken Kopfschmerzen führen. Die empfohlene Inhalationsdauer von zehn bis zwanzig Minuten kann dann zur Tortur werden.
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