Fünf Tipps bei Zahnungsbeschwerden Cynthia Möthrath, 08.12.2016 14:55 Uhr
Wenn die ersten Zähne kommen, wird es nicht nur für das Kind anstrengend. Auch die Eltern sind gefordert, wenn ihr Baby mit warmen, geröteten Wangen und starken Schmerzen zu kämpfen hat. Das Zahnen beginnt im Schnitt zwischen dem sechsten und zwölften Lebensmonat. Oft sind die Kleinen weinerlich und leicht reizbar. Hinzu kommt, dass sie aufgrund der Schmerzen nicht gut schlafen können. Die Entzündung des Zahnfleisches führt in vielen Fällen auch zu Appetitlosigkeit und erhöhtem Speichelfluss, erhöhter Temperatur und Verdauungsbeschwerden.
Tipp eins: Beißringe und Veilchenwurzel. Den meisten Säuglingen bringt schon das Beißen auf harten Gegenständen Erleichterung. Es nimmt die Spannungsgefühle im Kiefer und lenkt ab. Geeignet sind spezielle Beißringe, die vor dem Gebrauch im Kühlschrank aufbewahrt werden sollten. Die kühlende Wirkung nimmt die Schmerzen und lässt das Zahnfleisch abschwellen.
Auch Veilchenwurzeln haben sich bei vielen Eltern bewährt, da sie beim Kauen schmerzstillende Stoffe abgeben. Jedoch sollten sie in regelmäßigen Abständen ausgekocht oder besser ausgetauscht werden, um eine Bakterienbesiedlung zu vermeiden. Auch Pilzinfektionen im Mundraum können bei unzureichender Hygiene entstehen.
Auch ein Stück Karotte oder Kohlrabi können zum Beißen dienen. Die Stücke sollten nicht zu klein sein, damit ein Verschlucken verhindert wird. Die Anwendung sollte stets unter Aufsicht erfolgen.
Tipp zwei: Homöopathika. Bei vielen Eltern sind Homöopathika besonders beliebt. Bei Zahnungsbeschwerden gibt es verschiedene Mittel, die zum Einsatz kommen – das richtige muss anhand der Symptome bestimmt werden. Besonders beliebt sind Chamomilla, Belladonna, Apis, Aconitum und Pulsatilla. Tiefe Potenzen von D1 bis D6 können bei akuten Beschwerden stündlich gegeben werden.
Mittlere Potenzen von D12 bis D30 werden ein- bis dreimal täglich bei subakuten Beschwerden verabreicht. Bei Säuglingen und Kleinkindern werden drei Globuli empfohlen, ab dem dritten Lebensjahr fünf Globuli. Verbessern sich die Beschwerden, können die Zeitabstände verlängert werden. Für alle Eltern, die sich unsicher bei der genauen Wahl der Einzelmittel sind, gibt es auch Komplexmittel wie Osanit, die angewendet werden können.
Die Globuli können auf einem Löffel oder aufgelöst in Wasser gegeben werden. Wer sie direkt in den Mund des Kindes legen möchte, sollte die Unterlippe nach vorne ziehen und das Kügelchen vor den Zahnansatz legen. Dort löst es ich auf, ohne verschluckt zu werden. Auch die Zunge ist noch zu kurz um es hervorzuholen. Homöopathische Präparate stehen auch als Zäpfchen zur Verfügung. Die Fieber- und Zahnungszäpfchen von Weleda und Viburcol sind die wohl bekanntesten Vertreter.
Tipp drei: pflanzliche Mundgele. Wenn man direkt die schmerzende Stelle behandeln möchte, können pflanzliche Mundgele helfen, die auf die betroffene Stelle aufgetragen werden. Sie enthalten entzündungshemmende Zusätze wie Kamille, Myrrhe, Nelke oder auch Salbei. Dentilin von Mama Natura ist ein Gel mit Malvenextrakt und Provitamin B5. Aber nicht nur als Gel eignen sich diese Pflanzen. Kamille kann zum Beispiel auch als Tee angeboten werden.
Tipp vier: schmerzstillende Mundgele. In akuten Fällen und bei starken Schmerzen sind Mundgele geeignet, die ein Lokalanästhetikum enthalten. Sie nehmen zwar nicht die Entzündung, betäuben aber das Zahnfleisch und nehmen dem Säugling die Schmerzen. Das bekannteste Beispiel ist Dentinox. Eine erbsengroße Menge wird auf das Zahnfleisch aufgetragen und einmassiert. Wichtig ist, dass die Hände vorher gewaschen werden, um eine weitere Entzündung zu vermeiden. Alternativ können auch Einmal-Fingerlinge verwendet werden.
Tipp fünf: Analgetika für den Notfall. Helfen Homöopathika und Lokalanästhetika nicht mehr, können auch fiebersenkende Schmerzmittel wie Paracetamol oder Ibuprofen in Form von Zäpfchen oder Saft gegeben werden. Ibuprofen wirkt zusätzlich entzündungshemmend. Es ist wichtig, die Medikamente nach dem Körpergewicht zu dosieren und auf jeden Fall die Höchstdosis nicht zu überschreiten.