Organische Stimmstörungen

Sängerknötchen: Gefürchtete Polypen

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Berlin -

Für Sänger, Schauspieler oder Moderatoren ist die Stimme ihr Kapital. Treten Veränderungen oder Entzündungen der Stimmlippen auf, können Heiserkeit oder ein Stimmverlust die Folge sein. Gefürchtet sind unter anderem die sogenannten Sängerknötchen.

Die kleinen Gewebsverdickungen auf den Stimmlippen sind meist nur stecknadelkopfgroß. Diese blasenähnlichen Gebilde können wässrig oder fibrös sein und schwerwiegende Folgen haben. Die Betroffenen leiden an Heiserkeit, Schmerzen, schneller Ermüdung der Stimme oder müssen einen höheren Kraftaufwand beim Singen und Sprechen aufbringen. Betroffen sind in erster Linie Frauen.

Die möglichen Ursachen für das Auftreten der Polypen sind vielfältig. Sängerknötchen können durch Hormone, Überlastung, dauerhaftes zu lautes oder zu langes Sprechen sowie eine falsche Gesangstechnik oder zu kurze Ruhezeiten ausgelöst werden.

Für die Therapie stehen unterschiedliche Optionen zur Verfügung. Werden Stimmbandknötchen früh erkannt, kann konservativ behandelt werden. Die Patienten unterziehen sich einer Stimmtherapie sowie einer Stimmruhe, so kann ein Sprechverbot vom Arzt erteilt werden. Konsequentes Schweigen über Wochen kann die Beschwerden verschwinden lassen und eine Rückbildung der Knötchen bewirken. Auch abschwellende Medikamente können eingesetzt werden.

Größere und bereits verhärtete Knötchen müssen operativ entfernt werden. Sie können einen Schluss der Stimmlippen zur Folge haben, da sich möglicherweise verhornte Kappen auf beiden Seiten ausbilden. In einer Operation werden die Knötchen entfernt, der Stimmlippenrand wird wieder rekonstruiert.

Anschließend erhält der Patient in der Wundheilphase ein Sprechverbot für zehn bis 14 Tage. Auch Flüstern ist nicht gestattet. Die Schweigezeit ist unbedingt einzuhalten, da sich in dieser Phase die Deckhaut auf den Stimmlippen neu bildet. Auch Alkohol ist tabu, da der Konsum mit einer erhöhten Blutungsneigung einhergeht. Im nächsten Schritt sollte ein spezielles Stimmtraining mit einem Therapeuten erfolgen. Sprechen die Patienten nach der Operation erneut in einer ungeeigneten Stimmlage oder singen und reden sie mit Überdruck, können sich erneut Knötchen bilden. Auch wenn die meisten Veränderungen gutartig sind, sollte auf den richtigen Einsatz der Stimme geachtet werden.

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