In Rheinland-Pfalz müssen angehende PTA bald nicht mehr für das Schulgeld aufkommen. Das Land übernimmt die Kosten für den Besuch der privaten Gesundheitsfachschulen und folgt damit anderen Bundesländern wie Nordrhein-Westfalen.
Die PTA-Ausbildung klingt für viele interessant, doch das anfallende Schulgeld schmälert die Attraktivität der Ausbildung. In Rheinland-Pfalz fällt das Schulgeld ab Juli weg. Das dortige Sozialministerium wird ab dem Sommer die Kosten von pauschal 400 Euro im Monat für Auszubildende privater Gesundheitsfachschulen übernehmen.
Sozialminister Alexander Schweitzer (SPD) erhofft sich dadurch einen Zuwachs an Bewerbungen. Er rechnet mit 10 Prozent mehr Anfragen für die kommenden Jahre. Aktuell absolvieren in Rheinland-Pfalz 940 Schüler:innen eine Ausbildung innerhalb eines Gesundheitsfachberufes an einer privaten Schule. Für die Kostenübernahme durch das Land stehen bereits in diesem Jahr 2,2 Millionen Euro zur Verfügung. „4,5 Millionen Euro sind es im Jahr 2023“, so Schweitzer. Dauerhaft könne die Kostenübernahme allerdings nicht erfolgen. Vielmehr sei ein bundeseinheitliches Konzept nötig, so der SPD-Politiker.
Neben angehenden PTA profitieren auch angehende Physio- und Ergotherapeuten, Podologen, Logopäden, MTA und Masseure von der Neuregelung. All diese Berufe würden gebraucht, und es sei geradezu absurd, dass es in Deutschland im medizinischen Bereich noch diese Hürde gebe, so Schweitzer.
Die Privatschulen bildeten vor allem für den ambulanten Bereich aus und könnten nicht alle an Krankenhäuser angegliedert werden, die bei der Ausbildung vor allem den eigenen Bedarf im Blick hätten, sagte der Geschäftsführer des Landesverbands Deutscher Privatschulen, Falk Raschke.
Auch in anderen Bundesländern besteht für angehende PTA bereits Schulgeldfreiheit. So auch in NRW. Dort wurde das Schulgeld im Februar 2021 rückwirkend zum 1. Januar abgeschafft. Mit der Schulgeldfreiheit für angehende PTA können sich Schüler:innen besser auf die Ausbildung fokussieren. In Bundesländern mit Schulgeld hat ein großer Teil der PTA-Auszubildenden einen Nebenjob. Nicht selten leidet darunter die schulische Leistung.
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