Sind Rezepturen mit dem lipohilen Wirkstoff Triclosan herzustellen, muss die Kompatibilität vor der Anfertigung dringend geprüft werden. Ansonsten droht Kristallbildung: Das Emulsionssystem kann brechen und die Anwendung für Patient:innen höchst unangenehm werden. Was ist zu beachten?
Soll die phenolische Substanz Triclosan in Rezepturen verarbeitet werden, so sollte vorab unbedingt auf Inkompatibilitäten mit der verordneten Grundlage geprüft werden. Denn: Das antiseptisch wirkende Triclosan kann nicht mit allen Emulgatoren kombiniert werden. Der Wirkstoff verträgt sich beispielsweise nicht mit nichtionischen Emulgatoren mit Macrogol-Struktur. Die häufig verwendete Basiscreme DAC ist demnach ungeeignet. Die Unverträglichkeit kann zum Brechen des Emulsionssystems führen. Vorsicht: Ebenso wenig geeignet ist eine nicht-ionische hydrophile Basisemulsion, diese enthält den Emulgator Macrogol-8-Sterat.
Das weiße kristalline Pulver ist sehr lipophil und somit praktisch unlöslich in Wasser. Gut löslich ist es hingegen in mittelkettigen Triglyceriden, Propylenglycol und Ethanol. Triclosan kann in einem pH-Bereich von 4 bis 8 verarbeitet werden. Dabei liegt das bakterizide Wirkoptimum bei einem pH-Wert von 5.
Achtung: Aufgrund der hohen Lipophilie reichert sich der Wirkstoff in der Lipidphase der Zubereitung an. Keime in der Wasserphase der Rezeptur werden dann nur unzureichend abgetötet. Die Zubereitung kann schnell verderben. Daher wird die Zugabe eines Konservierungsmittels empfohlen: 0,14 Prozent Kaliumsorbat und 0,07 Prozent Zitronensäure.
Gut geeignet ist hingegen die Grundlage hydrophobe Basiscreme. Die fertige Rezeptur bildet eine stabile Creme ohne Agglomerate. Ebenso kann die anionische hydrophile Creme SR DAC als Grundlage dienen. Der enthaltene Emulgator Cetylstearylalkohol Typ A ist anionisch und somit gut mit Triclosan zu verarbeiten. Da sich der Wirkstoff sehr gut in der lipophilen Phase der Grundlage löst und chemisch stabil bleibt, kann hier auf die Zugabe eines Puffersystems verzichtet werden.
Soll Triclosan in eine Gelgrundlage eingearbeitet werden, können nur solche vom Carbomer-Typ verwendet werden. Die Verwendung von nicht-ionischen Gelbildnern vom Celluloseether-Typ wie Hydroxyethylcellulose und Hypromellose führen zu einer Ausflockung.
Zur Herstellung: Das feinkristalline Triclosan sollte zunächst mit gleicher Grundlagenmenge an Grundlage in einer Fantaschale ohne Anwendung von Wärme angerieben werden. Die dabei entstandene gleichmäßige Paste wird auf eventuelle Agglomerate geprüft. Sind diese nicht vorhanden, kann der Ansatz mit weiterer Grundlage ergänzt werden.
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