Revoice of Pharmacy

„PTA sprechen oft zu verhaucht“

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Berlin -

Die Stimme spielt für Approbierte und PTA eine wichtige Rolle. Im Beratungsgespräch kommt sie täglich zum Einsatz. Für Sprechtrainerin Anne Feuker ist der Klang des gesprochenen Wortes das ausdrucksstärkste Kommunikationsmittel. Am HV-Tisch bemerkt Feuker oft eine „verhauchte Tonlage“ – die ungesund sei.

90 Prozent der Kommunikation laufe über die Stimme, so Feuker. Sie verrate zudem die aktuelle Gefühlslage. „Eine gute Stimme muss nicht angeboren sein, jeder kann sie entwickeln.“ Die Berufsgruppe mit den meisten Stimmproblemen seien Lehrer, Erzieher und Mitarbeiter von Telefon-Hotlines. Auch in der Offizin gebe es Defizite.

In der Apotheke werden Kunden laut Feuker von Angestellten häufig mit einer falschen Tonlage angesprochen: „Bei Apothekern und PTA fällt mir oft auf, dass sie verhaucht sprechen“, sagt die Sprecherzieherin und Inhaberin der Berliner Sprechschule Vocalis. „Das hört sich oft an wie in einer Bibliothek.“ Sie wollten im Umgang mit Kranken verständnisvoll und freundlich klingen, schadeten damit aber ihrer eigenen Stimme.

Frauen sprächen oft zu hoch und strapazierten dadurch ihre Stimme zusätzlich. „Man sollte alarmiert sein, wenn man abends keine Lust mehr hat zu sprechen oder sich permanent räuspern muss“, sagt sie. Dann sei ein Gang zum Phoniater oder Sprecherzieher ratsam.

Gähnen am Morgen sei ein gutes Atemtraining. „Die Stimme wird auch geschont, indem man deutlich spricht.“ Feuker unterrichtet ihre Patienten in den drei Bereichen Körperspannung, Atem und Stimmarbeit. „Wer einen unterspannten Kiefer hat, bekommt den Mund beim Sprechen nicht auf.“ Dann sei die Muskulatur nicht trainiert. Auch Singen sei hilfreich, um die optimale Sprechstimmlage zu finden.

Flüstern und Räuspern seien sehr stimmschädliche Angewohnheiten, so Feuker. „Dadurch entsteht zu viel Spannung auf den Stimmlippen.“ Husten sei besser. Wer gesundheitliche Probleme habe, sollte generell eher leiser sprechen oder eine zeitlang ganz Stimmruhe halten. „Auch Fernsehen und Radio kann bei Kehlkopfentzündungen noch schaden.“ Eine Ursache sei der sogenannte Carpenter-Effekt – demnach vollziehen die Zuhörer die muskulären Aktivitäten des Sprechers unbewusst nach.

Kunden mit Problemen könne geraten werden, mehr zu trinken. „In der täglichen Stimmpflege ist es wichtig, die Schleimhäute feucht zu halten“, so Feuker. Empfehlenswert seien stilles Wasser, grüner Tee oder Ingwer mit Honig. Früchte-, Pfefferminz- und Roibuschtee wirkten sich negativ aus. Wer lange Gespräche vor sich habe, sollte auch auf milch- und nusshaltige Produkte verzichten, da diese Speichelgeräusche beim Sprechen bewirken könnten. Auch Rauchen sei schlecht für die Stimme.



Du liebst Singen? Pohl-Boskamp und APOTHEKE ADHOC suchen ab sofort in Apotheken nach Talenten. Stimmfreudige Approbierte, PTA, PKA, Pharmaziestudierende oder PTA-Schüler sowie andere Mitarbeiter aus der Apotheke können sich hier beim Wettbewerb „Revoice of Pharmacy“ bewerben. Die fünf besten Einreichungen gewinnen ein professionelles Vocal-Coaching und werden ein langes Wochenende in den weltberühmten Berliner Hansa-Studios verbringen.

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