Wer kennt das nicht: In einer brenzligen Situation – sei es im Konfliktgespräch mit dem Chef oder einem Kunden – versagt die Stimme. Doch das muss nicht sein. Mit einfachen Tricks können sich PTA mehr Freiraum für ihr Sprechorgan verschaffen. Stimmtrainerin Heidi Puffer verrät, wie der richtig Tonfall geübt werden kann.
Die Stimme ist eng verknüpft mit der Persönlichkeit: „Wenn wir aufgeregt oder ängstlich sind, spürt das unser Gegenüber. Die Äußerungen klingen dünner und zittrig“, sagt Puffer. Wer Probleme habe, dies zu verbergen, könne aber nicht von jetzt auf gleich eine perfekte Tonlage aus der Schublade ziehen. Wer seine Stimme dagegen trainiere, profitiere davon in heiklen Momenten.
Apothekenmitarbeitern mit Stimmproblemen empfiehlt sie regelmäßige Übung. „Betroffene sollten vor den anstehenden Gesprächen ein Trainingsprogramm durchlaufen.“ Wichtig sei, dass die Stimme den nötigen Freiraum und die Atmung Platz habe. Puffer rät, sich zunächst auf den Rücken und die Hand auf den Bauch zu legen. „Dort spürt man die Auswirkung der tiefen Zwerchfellatmung.“ Dann sollte ein langer Atemseufzer – „Hhhaaa…“ – ausgestoßen werden. Diese Übung trainiert die Freiheit der Atmung und sollte täglich etwa zehn Minuten praktiziert werden.
Auch ein entspannter Kehlkopf hilft, die Stimme stark zu halten. Für die zweite Übung sollten Hals und Nacken gedehnt werden, indem das rechte Ohr weit in Richtung rechte Schulter gesenkt wird. Dadurch werden die Muskeln gedehnt und sind danach entspannter. Es hilft auch, mit der Hand am Hals herunter zu streichen während man ein „Hhhaaa“ ausseufzt. Durch diese Trainings würde die Körperregion um die Stimmorgane weicher und der Atem habe mehr Raum für Schwingungen.
Die Stimme ist kein Organ – sie existiert als solche nicht im Körper. Töne entstehen durch Schwingungen der Stimmbänder, die auch als Stimmlippen bezeichnet werden. Die Bänder sind mit einer Schleimhaut überzogen. Sie befinden sich im Inneren des Kehlkopfes und gehören zum oberen Teil der Luftröhre. Die Stimmbänder werden durch Ausatmen in Schwingung versetzt und der Grundton der Stimme entsteht.
Dieser wird wiederum durch Hohlräume über den Stimmbändern verstärkt – beispielsweise im Mundraum, in der Nase und den Stirnhöhlen. Dadurch entstehen verschiedene Klänge, die die Variabilität der Stimme ausmachen. Um unterschiedliche Laute zu erzeugen, müssen mehr als hundert Muskeln ein perfektes Zusammenspiel abliefern.
Die menschliche Stimme schwingt je nach Intensität bis zu 500 Mal pro Sekunde; das ist bei sehr hohen Tönen der Fall. Im Vergleich: Ein Kolibri bringt es auf einen Flügelschlag von bis zu 90 Schlägen pro Sekunde und gehört damit zu den Spitzenreitern im Tierreich.
Du liebst Singen? Pohl-Boskamp und APOTHEKE ADHOC suchen ab sofort in Apotheken nach Talenten. Stimmfreudige Approbierte, PTA, PKA, Pharmaziestudierende oder PTA-Schüler sowie andere Mitarbeiter aus der Apotheke können sich hier beim Wettbewerb „Revoice of Pharmacy“ bewerben. Die fünf besten Einreichungen gewinnen ein professionelles Vocal-Coaching und werden ein langes Wochenende in den weltberühmten Berliner Hansa-Studios verbringen.
APOTHEKE ADHOC Debatte