Hinter ihr liegt eine aufregende Zeit: „Seitdem ich bei Revoice of Pharmacy gewonnen habe, bin ich viel selbstbewusster geworden, es hat meiner persönlichen Entwicklung richtig gut getan. Früher war ich nicht total schüchtern, aber zurückhaltender. Heute kann ich sagen: Mir geht‘s einfach nur gut!“

Alles begann damit, dass sie bei APOTHEKE ADHOC den Aufruf sah, sich als Sängerin zu bewerben. „Ich singe immer schon gerne, seit meiner Kindheit“, sagt die 19-Jährige. Aber ist sie auch gut genug? Diese Frage stellte sie sich – und ihren Freunden und ihrer Familie. Sie bat sie um ein ehrliches Urteil, und das fiel einstimmig aus: Alle rieten ihr, sich zu bewerben. Nicht, weil sie sie mögen, sondern weil sie eine außergewöhnlich gute Stimme hat.

„Ich habe bei mir zu Hause ein Video mit zwei Liedern aufgenommen, einfach mit dem Handy.“ Auf großes Styling hat sie dabei verzichtet, denn sie ist überzeugt davon, dass man sich auf der Bühne, und sei es nur eine kleine im Wohnzimmer, möglichst authentisch präsentieren sollte. Bei Kim hat es geklappt, sie wurde mit vier anderen Bewerberinnen nach Berlin eingeladen, wo die Finalistinnen ein erstes Stimmtraining bei Musikproduzent Nik Hafemann bekamen.

Als angehender Star weiß sie natürlich, was sie ihren Fans schuldig ist. Interessante Erlebnisse postet sie auf Facebook. „Seit kurzem steht das Video meines Liedes ‚Butterflies‘ online, es kommt sehr gut an.“ Passanten halten vor dem Schaufenster der Dodenhof-Apotheke in Posthausen verzückt inne: Auf dem Bildschirm singt (leider lautlos) Kim, ein paar Schritte weiter berät sie in der Offizin kompetent Patienten.

Jeder „Facebook-Like“ ist eine Bestätigung für ihr Talent und gleichzeitig eine Bestärkung, weiterzumachen. Denn der Erfolg fällt nicht vom Himmel. Eine Sängerin, die erfolgreich sein möchte, muss kontinuierlich proben. Singen ist wie Hochleistungssport, die Stimme muss trainiert werden, sonst verkümmert sie. „Ich übe jede Woche zwei bis dreimal mindestens zwei Stunden lang“, erzählt sie.

So oft sie neben ihrer Arbeit als PTA Zeit findet, feilt sie an ihren Songs, zudem macht sie Skype-Coachings mit Nik Hafemann. Er ist in Berlin, sie in Ottersberg im niedersächsischen Landkreis Verden. Die Lösung: Online-Singen. „Wir suchen gemeinsam Songs aus, mit denen wir arbeiten. Ich versuche derzeit, meine Range zu erweitern, also mit meiner Stimme sowohl höher als auch tiefer zu kommen, damit ich irgendwann mehr kann und immer besser werde.“

Wer mit ihr spricht, erkennt eine bewundernswerte Mischung aus Talent, Ehrgeiz und Bodenständigkeit. Kim weiß, dass sie es auf die größeren Bühnen schaffen kann, gleichzeitig hat sie aber auch gelernt, dass dazu nicht immer nur Können, sondern auch ein Quäntchen Glück und die Fähigkeit, zur richtigen Zeit am richtigen Ort zu sein, gehören. Wenn es mit der großen Karriere als Sängerin nicht klappen sollte, vertraut sie auf das, was sie gelernt hat und sie erdet: ihren Beruf als PTA.

Manchmal, so sagt sie, gebe es durchaus Durststrecken: „Zum Beispiel, wenn ich Singen übe und es gelingt mal nicht so richtig.“ Dann ist es wichtig, nicht den Glauben an sich aufzugeben: „Es gibt gute und schlechte Tage, das ist ganz normal.“

Auf ihre Stimme achtet sie jetzt noch ein bisschen mehr als früher. Als PTA weiß sie natürlich, wie das geht: „Ich rede viel während meiner Arbeit, da kann es schon mal vorkommen, dass die Stimme heiser wird.“ Und was würde jemand, der im Namen von GeloRevoice gewonnen hat, empfehlen? „Ich nehme es tatsächlich und es hilft gut“, sagt Kim. Aber natürlich hat sie als PTA noch einen weiteren Tipp auf Lager: „Ich versuche, viel Wasser zu trinken, weil auch das der Stimme hilft, fit zu bleiben.“

Kim hegt den Traum, eines Tages von der Musik leben zu können: „Es war vor dem Wettbewerb immer mein größter Traum, auf einer Bühne zu stehen und zu singen.“ Das Publikum hat sie bisher unter anderem vor kurzem bei VISION.A, der Digitalkonferenz von APOTHEKE ADHOC und Apotheken Umschau, begeistert. Ein Gast und Preisträger, Apotheker Matthias Bußmann aus Ahlen, fand Kims Gesang so toll, dass er sie kurzentschlossen für seine Betriebsfeier im Sommer buchte.

Der Tag war sehr wichtig für sie: Mittags bestand sie die PTA-Prüfung, setzte sich in den Bus, fuhr nach Berlin und hatte abends im „Radialsystem V“ ihren ersten großen Auftritt. Im Publikum saß alles, was in der Apotheken- und Pharmaszene Deutschlands Rang und Namen hat.

Sie sagt: „Ich könnte mir vorstellen, nur noch Musik zu machen, aber ich bin nicht naiv, lasse alles locker auf mich zukommen und genieße alles, was ich miterleben darf.“ Die Kollegen in der Offizin wären vermutlich traurig, wenn Kim als PTA aufhörte. Sie unterstützen sie unermüdlich und sind stolz auf ihre Leistung. Neid hat Kim bisher noch nicht erfahren: „Alle freuen sich mit mir über den Erfolg. Kürzlich kam eine flüchtige Bekannte in die Apotheke und lobte mein Video.“ Es heißt „Butterflies“ – vor Freude bekam die PTA beinahe Flügel...