PTA-Ausbildung

„PTA zu sein, hat mit Backen zu tun“

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Berlin -

Zwei Klausuren stehen diese Woche an. Adina Bürkel ist im Lernstress. Die PTA-Schülerin muss für Botanik und WiSo (Wirtschaft und Sozialkunde) büffeln. „Das ist eine harte Nummer“, sagt die 18-Jährige. Besonderen Spaß hat sie mit ihren Freundinnen im Labor – ihrem Lieblingsplatz. In der vergangenen Woche gab es eine Erfolgsmeldung: Adina konnte erstmals in einem Beratungsgespräch punkten. PTA LIVE ist mit dabei und begleitet den PTA-Nachwuchs in der Bernd-Blindow-Schule in Heilbronn.

18.30 Uhr – endlich Schulschluss. Manche Tage sind wirklich lang. Wenn Adina am Abend nach Hause kommt, ist es jedoch noch nicht vorbei. „Lust und Motivation müssen da sein. Ich habe beides“, sagt sie. Adina lässt sich von den vielen Fremdwörtern und Fachbegriffen gerade in Botanik nicht unterkriegen. „Man macht es, weil man es will und ein Ziel hat“, sagt sie. Froh ist sie, dass sie bisher beim Lernstoff gut mitkommt und alles versteht.

Die Schülerin ist glücklich, dass die Fächer während der Ausbildung recht abwechselnd sind. „Früher auf der Realschule habe ich Mathe gehasst“, sagt sie. Mittlerweile sei sie froh, weiterhin auch allgemeine Fächer zu haben. „Grundrechenarten sind wichtig für die Allgemeinbildung.“ Immerhin wolle sie vielleicht studieren. „Auch Wirtschaft braucht man.“ Bei WiSo werde ganz anderer Stoff vermittelt. „Das ist dann mal was Frischeres.“

Adina lernt meist alleine. „Ich schreibe mir Lernzettel, gehe alles durch und überlege, was wirklich wichtig ist.“ Die Schülerin priorisiert – bei dem Stoffumfang könne man nicht alles lernen. Wichtig sei ihr, dass ihr Zimmer beim Lernen immer aufgeräumt ist. „Eigentlich bin ich nicht so ordentlich, aber sonst kann ich nicht lernen.“ Ihr gefällt, dass während der PTA-Ausbildung der naturwissenschaftliche Stoff bis in die Tiefe erklärt wird.

Besondere Freude hat die Schülerin, die seit September an der Bernd-Blindow-Schule ist, nach wie vor im Labor. „Man kann dort etwas Praktisches tun. Es fühlt sich wie Apotheke an. Voll cool.“ Ihr liegt das korrekte Arbeiten. Gerade in Chemie und bei Substanznachweisen seien ein ruhiges Händchen und Konzentration wichtig. „Ich habe schon früher gerne gebacken. PTA zu sein, hat schon etwas mit Backen zu tun. Medikamente stellt man ja auch nach einem Rezept her.“ Bei einem Kuchen sei es jedoch nicht so schlimm, wenn man fünf Gramm zu viel Mehl verwende, scherzt sie.

Zweiter Lieblingsort von Adina und ihren Freundinnen Kristin und Tanja ist der Pausenraum. „Auf der Terrasse hat man einen wunderbaren Blick über Heilbronn.“ Dort treffen sich die verschiedenen Klassen. „Ich habe mich vergangene Woche mit einer Schülerin aus der Parallelklasse angefreundet.“ Mit den Auszubildenden im Bereich Physio- oder Ergotherapie, die ebenfalls an der Schule lernen, hat das Trio weniger zu tun.

Ein besonderer Höhepunkt für Adina war ihre erste pharmazeutische Beratung. Ein Familienmitglied plage sich seit langem mit Magenproblemen herum und bekam vom Arzt jetzt die Diagnose, Helicobacter pylori im Magen zu tragen. Das Bakterium ist für Entzündungen verantwortlich. „Wir haben das gerade in Arzneimittelkunde durchgenommen. Ich konnte die Beschwerden erklären und ankündigen, was sie voraussichtlich verschrieben bekommt. Das fand ich cool. Es hat Spaß gemacht. Von den Symptomen her hätte ich eigentlich darauf kommen können.“

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