BVpta-Befragung

PTA wollen mehr Verantwortung, aber keine Leitung

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Berlin -

„Eigenverantwortung ja – Apotheke light nein.“ So lautet das Ergebnis einer Umfrage des Bundesverbands PTA (BVpta). Zwar ist die Mehrheit der PTA bereit, mehr Verantwortung zu übernehmen, aber die geplanten Apotheken ohne Approbierte lehnen die befragten PTA ab. Außerdem müsse mehr Verantwortung auch vergütet werden.

An der aktuellen Befragung des BVpta haben im Juni 1645 Apothekenmitarbeiter:innen, davon 1584 PTA teilgenommen. Das Ergbenis ist klar: Rund sieben von zehn Kolleg:innen sprechen sich für mehr Eigenverantwortung bei ihrer Arbeit aus. „Arbeiten ,unter Aufsicht‘ spiegelt mehr denn je eine anachronistische Vorstellung unserer Arbeit wider“, macht die BVpta-Vorsitzende Anja Zierath klar.

Die Apotheke light ist jedoch keine Lösung. Das Bundesgesundheitsministerium (BMG) plant, dass erfahrene PTA unter gewissen Voraussetzungen auch ohne anwesende Approbierte die Apotheke öffnen und betreiben dürfen. Doch bei den Befragungsteilnehmer:innen stößt das Vorhaben auf Widerstand: Sieben von zehn Kolleg:innen lehnen die Liberalisierung ab.

„Auch wenn wir die Filialleitung in einer sogenannten Apotheke light ablehnen, wünschen wir uns trotzdem mehr Eigenverantwortung. Apotheke ohne Betäubungsmittel, ohne Rezeptur, ohne pharmazeutische Dienstleistungen ist keine Apotheke mehr“, macht Zierath klar.

Eine stundenweise Vertretung kann sich Zierath jedoch vorstellen. „Wir können Beratung, wir können Rezeptur, wir können auch stundenweise vertreten. Das fordern wir seit Jahren und das wäre eine Reform, die ihren Namen verdient.“

Aber eine Apotheken zu leiten, dazu ist nur knapp die Hälfte (45 Prozent) der Kolleg:innen bereit. Hauptgrund dagegen dürfte die mangelnde Vorbereitung auf eine Leitungsposition sein, die wiederum sieben von zehn Befragten bemängeln. Knapp 60 Prozent wären jedoch bereit, eine entsprechende Weiterbildung zu absolvieren.

Doch dann müssten PTA auch mehr verdienen. Fast alle PTA, die grundsätzlich für eine PTA-Filialleitung bereit wären, wollen auch eine Anpassung des Gehaltes. Denn mehr Verantwortung für PTA hat ihren Preis. „Auch der Minister muss irgendwann zur Kenntnis nehmen, dass jahrzehntelanges Sparen auf Kosten der Apothekenmitarbeiter:innen an seine Grenzen stößt“, so Zierath. PTA seien nicht bereit, für die Sparpolitik den Kopf hinzuhalten. „Das Apothekenreformgesetz verdient diesen Namen nicht, das ist keine Reform.“

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