Appell vom Handverkauf

PTA: „Wir wollen auch geimpft werden“

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Berlin -

In der Erkältungssaison gehören hustende und verschnupfte Kunden zur Normalität in der Offizin. Apotheker und PTA stehen täglich in erster Reihe, wenn es um die Beratung von Kranken geht. Mit Sars-CoV-2 bekam diese Leistung eine neue Dimension. Denn wo man sich früher als Mitarbeiter vielleicht mit einer Erkältung angesteckt hat, droht jetzt Covid-19. Eine PTA berichtet.

„Wir wollen auch geimpft werden“, fordert Karolin Richter. Als PTA stehe sie täglich im Handverkauf und habe mit Kunden Kontakt. Natürlich gebe es in der Apotheke ein Hygienekonzept – Schutzmasken, Plexiglas und Abstandsregeln. „In der Realität sieht es aber so aus, dass man schon einmal einer älteren Dame hilft, etwas in die Einkaufstasche zu packen.“ Auch bei der Kosmetikberatung sind die 1,5 Meter Abstand schnell nicht eingehalten.

In der Erkältungssaison kommt es auch aufgrund des Kundenkontaktes immer wieder zu Personalausfällen in den Apotheken. „Ich bin meistens zweimal im Jahr erkältet und falle im Herbst und Frühjahr aus“, sagt Richter. „Jetzt bin ich weniger krank“, sagt sie. Das liege an den verstärkten Schutzmaßnahmen. Ein mit dem Coronavirus infizierte Kunde sei noch nicht in die Apotheke gekommen. „Nicht dass ich wüsste.“

Die PTA findet es schade, dass Apotheken in der Prioritätenliste der Bundesregierung nur an dritter Stelle stehen. Die Coronavirus-Impfverordnung (CoronaImpfV) legt die Reihenfolge und Rechtsgrundsätze der Impfungen fest. Es wurden drei Prioritätsstufen definiert. Apothekenmitarbeiter gehörten zur Gruppe mit „erhöhter Priorität“. Dazu zählen: „Personen in relevanter Position in Unternehmen der kritischen Infrastruktur, in Apotheken und Pharmawirtschaft, öffentliche Versorgung und Entsorgung, Ernährungswirtschaft, Transportwesen, Informationstechnik und Telekommunikation.“

In der zweiten Gruppe bezieht sich die Bundesregierung auf den regelmäßigen Patientenkontakt. „Hoher Priorität“ haben demzufolge Personen, die in Bereichen medizinischer Einrichtungen mit einem hohen oder erhöhten Expositionsrisiko in Bezug auf das Coronavirus Sars-CoV-2 tätig sind, insbesondere Ärzte und sonstiges Personal mit regelmäßigem Patientenkontakt, Personal der Blut- und Plasmaspendedienste und in Testzentren.

Aufgrund des knappen Impfstoffes ist es der Bundesregierung zufolge nötig, zu Beginn zu priorisieren und zunächst vor allem die vulnerablen Gruppen wie Bewohner von Pflegeheimen vorrangig zu impfen. „Gemeinsam mit BioNTech/Pfizer bemühen wir uns darum, die Produktionskapazitäten deutlich auszuweiten. Ein zusätzliches Werk in Marburg soll nach den derzeitigen Planungen bereits im Februar mit der Produktion beginnen.“

Auch Richter hofft, dass es schnell vorangeht. Die Priorisierung akzeptiert sie: „Natürlich stehen wir nicht so intensiv im Patientenkontakt wie beispielsweise Pflegekräfte oder Mitarbeiter einer Intensivstation.“ Im Gespräch mit dem Team stellte sich heraus, dass der Großteil so denke. „Wir bräuchten keine Prämie, wir wären sofort zur Impfung bereit.“ Von einer Impfpflicht hält sie jedoch nichts. „Das muss jeder für sich entscheiden.“

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