Der Beruf der PTA bringt in den USA ebenso wie in Deutschland viel Verantwortung und einen wachsenden Aufgabenbereich mit sich. Die Kompetenzen sind den Kunden nicht immer klar. Mal werden PTA für Apotheker gehalten, mal werden sie stark unterschätzt. Viele PTA in den USA fühlen sich verunsichert.
Der Präsident des Pharmacy Technician Certification Board, Everett B. McAllister, sagte in einem Interview mit der „Pharmacy Times“: „Ich denke, dass es für den Durchschnittsmenschen noch einiges darüber zu lernen gibt, welchen Beitrag zur Gesundheit PTA in der Apotheke leisten.“ Seiner Meinung nach sei es auch Sache des gesamten Teams, den Patienten für die Verantwortung und Kompetenzen der PTA zu sensibilisieren.
Zwar sei es für manche PTA eher schmeichelhaft, mit einem Apotheker verwechselt zu werden. Doch insgesamt verdiene der Berufsstand mehr Aufmerksamkeit. Zudem gehe die Wahrnehmung auch oftmals in die andere Richtung. Viele Kunden würden PTA demnach oft als einfache Kassierer oder „Pillenzähler“ ansehen. Für die Betroffenen sei dies sehr entmutigend angesichts ihrer wirklichen Fähigkeiten und Kompetenzen.
„Ich wünschte, mehr Patienten würden verstehen, welches Wissen unser Job erfordert. Oder verstehen, welche Ausbildung wir absolvieren und fortlaufend betreiben müssen“, so Hannah Peabody, PTA aus New York. Wichtig sei für die Außenwahrnehmung zudem der Umgang im Team untereinander. Wenn Apotheker ihre PTA mit Respekt behandelten, würden auch die Kunden die PTA als wichtige Instanz in der Apotheke sehen.
Colleen Jenkins, die bereits seit 15 Jahren als PTA in den USA arbeitet und im vergangenen Jahr zur PTA des Jahres gekürt wurde, sieht bereits eine Veränderung. Heute würden PTA von den Kunden bereits besser wahrgenommen als früher. „Die Öffentlichkeit beginnt, uns als Fachkräfte anzusehen. Die Patienten haben mitbekommen, dass wir nicht mehr einfach nur abkassieren und dass wir, auch wenn wir nicht den pharmazeutischen Hintergrund eines Apothekers haben, uns trotzdem auf einem hohen Level um die Patienten kümmern.“
Zu den Aufgaben der PTA in den USA gehört unter anderem das Umverpacken von Arzneimitteln sowie die Etikettierung. Auch in der Rezeptur sind sie tätig. Rezepte dürfen sie allerdings nur unter der Aufsicht von Apothekern beliefern. Durchschnittlich 3,5 Vollzeit-PTA arbeiten in einer amerikanischen Apotheke. Ihr Verdienst liegt bei 14,31 US-Dollar pro Stunde, was etwa 13,30 Euro entspricht.
Zum Inhaber kommen noch 1,5 angestellte Apotheker hinzu; der Rest des Teams setzt sich aus PTA und Helfern zusammen. Insgesamt kommt die amerikanische Durchschnitts-Apotheke auf 9,9 Vollzeitmitarbeiter. Der Unterschied zwischen dem Gehalt von PTA und dem eines Apothekers ist enorm: Rund 55 US-Dollar verdient ein Apotheker in der Stunde, umgerechnet etwa 51 Euro. Der Verdienst beider Berufsgruppen ist in den vergangenen Jahren leicht angestiegen.
Die Ausbildung zur PTA erfolgt in den einzelnen Bundesstaaten unterschiedlich. Voraussetzung ist jedoch überall ein High-School-Abschluss. Anschließend lernen PTA direkt in der Apotheke oder an Schulen. Die zertifizierten PTA haben eine Weiterbildung abgeschlossen und stehen in der Rangfolge über den „normalen“ PTA und damit direkt unter den Apothekern.
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