Ausbildungsvergütung unterdurchschnittlich

PTA- und PKA-Azubis: Weniger als Maurerlehrlinge

, Uhr
Berlin -

Die Einkommen von Azubis sind nach einer Auswertung des Bundesinstituts für Berufsbildung (BIBB) im vergangenen Jahr deutlich gestiegen. Im Schnitt lagen die Ausbildungsvergütungen über alle Ausbildungsjahre in tarifgebundenen Betrieben demnach erstmals über 1000 Euro.

Azubis im Westen kamen zum Stichtag 1. Oktober auf durchschnittlich 1029 Euro, im Osten auf 1012 Euro. Insgesamt stiegen die Vergütungen um 4,2 Prozent, nach 2,5 Prozent im Vorjahr. Wegen der hohen Inflation hätten die Auszubildenden aber trotz des höheren Anstiegs Reallohnverluste hinnehmen müssen, hieß es weiter. Die jährlich vom BIBB erhobenen Zahlen werden am heutigen Mittwoch veröffentlicht.

Bei der Bezahlung gibt es je nach Ausbildungsberuf deutliche Unterschiede. Am meisten verdienten, wie im Vorjahr, Azubis im Beruf Zimmerer/Zimmerin mit monatlich 1254 Euro. Auch angehende Maurer, Rohrleitungsbauer und Kaufleute in der Banken- und Versicherungsbranche bekommen überdurchschnittlich hohe Azubi-Vergütungen. Vergleichsweise schlecht bezahlt werden dagegen Azubis, die Maler, Bäcker, Schornsteinfeger oder Friseur werden wollen. Hier liegen die Vergütungen bei 850 Euro und darunter. Am wenigsten gab es mit 652 Euro im Beruf Orthopädieschuhmacher.

Vergütungen in der Apotheke

Die Ausbildungsvergütung für PTA und auch PKA liegt ebenfalls unter dem Bundesdurchschnitt. Im ersten Lehrjahr verdienen PKA im Tarifgebiet Nordrhein 808 Euro, im zweiten Jahr 860 Euro und im dritten Lehrjahr 913 Euro. In Sachsen und dem restlichen Bundesgebiet sind tariflich 793 Euro, 850 Euro und 906 Euro geregelt. Das Gehalt der PKA im ersten Ausbildungsjahr entspricht jeweils der Vergütung, die PTA in ihrem halbjährigen Praktikum in der Apotheke erhalten.

Während der zweijährigen schulischen Ausbildung zuvor erhalten PTA keine Ausbildungsvergütung, je nach Bundesland und Schule – staatlich oder privat – fallen hingegen Schulgeld, Materialkosten und Prüfungsgebühren an, die Kosten können über die zwei Jahre insgesamt bei mehreren tausend Euro liegen.

Newsletter
Das Wichtigste des Tages direkt in Ihr Postfach. Kostenlos!

Hinweis zum Newsletter & Datenschutz

Lesen Sie auch
Mehr zum Thema
„Die Kosten steigen zurzeit ins Unermessliche“
Weihnachtsgeld: So kürzen die Inhaber
„Reine Umverteilung wird nicht ausreichen“
Gerlach: Wirtschaftliche Unabhängigkeit der Apotheke schützen
Honorar an Inflation anpassen
Linke: Apotheken attraktiver machen

APOTHEKE ADHOC Debatte