Die Sommerferien gehen zu Ende, in vielen Teilen Deutschlands sitzen die Schüler seit einigen Wochen wieder im Klassenzimmer – das gilt auch für den PTA-Nachwuchs. Aufgrund von Corona ist in diesem Jahr jedoch alles ein wenig anders – wenn auch nicht unbedingt schlechter, wie die PTA-Schulen berichten.
Während der Corona-Pandemie herrschte auch bei den PTA-Schülern lange Zeit Online-Unterricht. Viele fanden es toll, von zu Hause aus zu lernen, andere hatten jedoch ihre Bedenken und Schwierigkeiten. An den Bernd-Blindow-Schulen in Mannheim und Heilbronn ist das neue Schuljahr – mit entsprechenden Sicherheits- und Hygienemaßnahmen – vor Ort gestartet. Da die Corona-Zeiten jedoch unsicher sind, wurde für den Ernstfall vorgesorgt: „Schon vor den Sommerferien haben wir unsere neuen Schüler darüber informiert, dass wir bei Schulschließung virtuell über unseren Online-Campus weiter unterrichten und sie sich deshalb um eine stabile Internetverbindung Zuhause kümmern sollen“, berichtet Schulleiterin Silke Dittmar.
Außerdem wurden kurz vor Schulbeginn nötige Hygienemaßnahmen zum Verhalten an der Schule und ein Schreiben vom Kultusministerium zur Corona-Verordnung zum Unterzeichnen versendet. „Dieses Schreiben mussten unsere Schüler vor Unterrichtsbeginn abgeben.“ Auch bei der Begrüßung gab es Einschränkungen: „Normalerweise übernehmen die Oberkurs-Schüler eine Patenschaft der Neulinge.“ Wegen Corona soll allerdings vermieden werden, Kurse und Jahrgänge zu mischen. „Das war schade, weil die Großen gerne ihre Schule gezeigt hätten und es lieben, Fragen zu beantworten und über Interna zu plaudern“, meint Dittmar.
Trotzdem sei die Begrüßung an beiden Standorten sehr schön gewesen. „Vielleicht sogar gerade wegen den Hygienemaßnahmen – dem einzelnen Eintreten in die Räume und den Abstandregeln – noch feierlicher. In Heilbronn nutzte ich beispielsweise ein Mikrofon zur Begrüßung in der Aula und interviewte die Schüler an den Plätzen.“ Für die Schüler seien die Hygieneregeln selbstverständlich gewesen. „Man merkte, dass viele besonders aufgeregt waren, weil der Start in eine neue Ausbildung etwas ganz Besonderes ist und endlich nach Monaten zu Hause in ihrem Leben etwas passiert. Alle freuten sich, den neuen Kurs, die Schüler und Lehrer kennenzulernen und soziale Kontakte zu knüpfen.“
Teilweise hatten sich die Schüler in den Ferien bereits auf die Ausbildung vorbereitet: Es wurde gelesen und gelernt, eine Schülerin hatte sich sogar mit Karteikarten auf die Schule vorbereitet. Unter den Neulingen sind einige mit vorangegangener Ausbildung – darunter PKA und Altenpfleger. Maskenpflicht und Abstandsregelungen empfinden einige Schüler zwar als störend, allerdings nehmen sie die Einschränkungen zum Schutz ihrer Mitmenschen gerne in Kauf.
Auch an der Völker-Schule in Osnabrück verlief der Schulstart bisher reibungslos. Am 24. August war die Einschulungsveranstaltung des neuen PTA-Jahrganges. Alle vier Klassen haben eine Stärke von 32 Schülern. „Mehr geht auch nicht“, so Lisa-Marie Giebel, Leitung des PTA-Büros. „Das ist die Anzahl an Schülern, die wir in den Laboren unterbringen können.“ Trotz Maskenpflicht auch während des Unterrichtes freuen sich die Schüler auf das neue Schuljahr.
Um unbemerkte Infektionen zu vermeiden hat die Schule einen Thermoscan installiert. „Anfänglich haben wir ja die Temperatur der Schüler per Hand gemessen, aber das ist wirklich zeitaufwendig gewesen“, erinnert sich Giebel. Das Gerät steht am Eingang und gibt nur dann eine Meldung, wenn der eingestellte Temperaturgrenzwert überschritten wird. Desweiteren wurden zahlreiche Desinfektionsmittelspender aufgestellt. Die Schule wurde in One-Way-Richtungen aufgeteilt: In einem Treppenhaus ist die Laufrichtung nach oben, in dem anderen können die Schüler hinuntergehen. In den Gängen sowie im Unterricht herrscht Maskenpflicht. Die Schüler können ihre Alltagsmasken tragen, die Lehrkräfte tragen FFP2-Masken.
Auch die Völker-Schule ist auf alle Szenarien vorbereitet. Sollte es zu einer erneuten Schulschließung kommen, dann kann der Unterricht von einem auf den anderen Tag wieder ins Netz verlegt werden. „Die neuen Schüler haben direkt am ersten Tag eine Einweisung in den Online-Campus bekommen, sodass sie wissen, wie der Unterricht von zu Hause aus funktioniert.“ Während der vergangenen Schulschließung konnte sich das Konzept der Völker-Schule behaupten. Insgesamt hat der Online-Campus 26 digitale Klassenräume, da neben dem PTA-Beruf noch weitere Ausbildungen angeboten werden. Der eigentliche Stundenplan wurde damals beibehalten, der Unterricht startete analog zum Schulalltag um acht Uhr. „Sollte es zu einer erneuten Schließung kommen, so sind wir darauf vorbereitet“, versichert Giebel.
Aktuell können die Laborplätze alle besetzt werden. Die Labore sind großzügig gestaltet, sodass jeder Schüler ausreichend Abstand halten kann. „Aktuell lüften wir natürlich auch noch und machen regelmäßige Pausen.“ Wie sich das Ganze in den Wintermonaten verändern wird, bleibt abzuwarten. Eventuell müssten zusätzliche Pausen zum Lüften eingebaut werden.
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