Die städtische PTA-Schule in Münster steht womöglich vor einem Umbruch. Derzeit verhandelt die Stadt als Träger mit dem Verein PTA-Fachschule Westfalen-Lippe über eine Übernahme. Voraussetzung für den Wechsel: Die vier bereits zum Verein gehörenden Schulen dürfen finanziell nicht darunter leiden.
In Münster können seit Herbst 2015 PTA-Schüler ausgebildet werden. Die Berufsfachschule ist einzügig und hat aktuell Platz für 36 Schüler. Die Stadt wendete sich laut dem Apothekerverband Westfalen-Lippe (AVWL) jetzt an den Verein, und bot den Apothekern an, die Schule zu übergeben. „Wir haben bereits Sondierungsgespräche geführt“, sagte Geschäftsführerin Hannah Beruda. Grundsätzlich sei der Verein bereit, die Möglichkeit der Übernahme der Schule zu prüfen.
Noch haben die Apotheker in Westfalen-Lippe den neuen Standort aber nicht in den Verein aufgenommen: Eine Übernahme müsse für diesen wirtschaftlich darstellbar und durch den gesamten Berufsstand zu stemmen sein, betont Beruda. „Auf keinen Fall können wir die Schule in Münster auf Kosten unserer bereits bestehenden Einrichtungen übernehmen.“ Der Ausgang der Verhandlungen sei derzeit noch vollkommen offen.
Ein Anlass für die Übernahmegespräche ist, dass die Stadt die Schule im Jahr 2023 aus Platzgründen an einen anderen Standort verlagern will. Positiv wertete der Verein, dass die Stadt Münster bereit sei, mit der Standortverlagerung die Schule zweizügig auszubauen. Der Verein betreibt bereits vier Schulen in Gelsenkirchen, Castrop-Rauxel, Paderborn und Minden. Die Lehranstalten seien wirtschaftlich gut aufgestellt.
Das Land Nordrhein-Westfalen beteiligt sich am Schulgeld und übernimmt 70 Prozent. Den Rest tragen die Schüler. In der Unterstufe der vier Schulen des Vereins PTA-Fachschule Westfalen-Lippe fallen monatliche Kosten von 88,50 Euro, in der Oberstufe 58,50 Euro an. In Münster liegen die Gebühren laut Schulangaben bei 60 Euro pro Monat.
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