Ausbildung

PTA-Schule rüstet Galeniklabor nach Carolin Bauer, 31.05.2018 12:16 Uhr

Berlin - 

PTA erwerben in der Ausbildung viel theoretisches Wissen. Immer wieder wird jedoch kritisiert, dass die Praxis zu kurz kommt. Die Völker-Schule in Osnabrück hält dagegen und setzt auf modern ausgestattete Labore. Zuletzt wurden für das Fach Galenik ein neues Rührsystem angeschafft.

Die Völker-Schule stellt PTA-Schülern ein neues Rührgerät im Galeniklabor zur Verfügung. Angeschafft wurde das computergestützte und vollautomatische Rührsystem „Gako Unguator Pro“ für Salben, Cremes, Emulsionen, Suspensionen und Gele der bayerischen Firma Gako Konietzko. Die Kosten trägt die Schule. „Unser Anspruch ist, den jungen Leuten eine zukunftsorientierte Ausbildung zu liefern“, sagt Schulleiter Burkhard Pölzing. Insgesamt gebe es damit vier Rührsysteme.

Die Herstellung von Individualrezepturen sei für die Apotheke ein Alleinstellungsmerkmal mit höchstem Qualitätsanspruch. „Die Schüler sind froh, diese neuen Technologien kennenzulernen. Sie lernen dadurch, was im Arbeitsalltag in der Apotheke alles möglich ist“, so Pölzing. Mit den Geräten können die hygienischen und qualitativ hohen Anforderungen verbessert und gewährleistet werden.

Mit den Rührsystemen lernten die angehenden PTA bereits während der Schulzeit den Umgang und die Vorteile der professionellen Herstellungsmethode sowie ein modernes Qualitätssystem für Rezeptursalben kennen. Dadurch seien sie bestens gerüstet für ihren zukünftigen Einsatz in der Apotheke. Die voll- und halbautomatischen Rührsysteme seien für halbfeste Zubereitungen geeignet.

Mit den Geräten gibt es nur einen Moment, bei dem die Salben der Luft ausgesetzt sind. Zudem sind beispielsweise Standards voreingestellt, um die Inhaltsstoffe nicht unnötig zu erwärmen. „Eine hohe Technisierung ist jedoch nicht alles. Die Schüler müssen auch ohne diese Geräte zurechtkommen. Es muss ein guter Mix aus beidem sein“, so Pölzing. Die Schüler sollten diese Impulse nach der Ausbildung mit in die Apotheke bringen.

Ein Highlight im Labor ist das NIR-Spektometer Apo-Ident, das der Schule von HiperScan zur Verfügung gestellt wird. Seit Jahresbeginn können die Schüler am Analysegerät ausgebildet werden. Darüber freut sich Pölzing besonders. In Osnabrück werden derzeit zehn Klassen mit jeweils knapp 30 angehenden PTA ausgebildet.

Mit Hilfe der NIR-Spektrometrie kann die Qualitätsprüfung der in der Apotheke verwendeten Ausgangsstoffe durchgeführt werden. Die Prüfmethode ist im Europäischen Arzneibuch unter 2.2.40 aufgeführt und seit 2014 von der Arbeitsgemeinschaft der Pharmazieräte in Deutschland (APD) als Prüfmethode anerkannt. Laut Hersteller können mehr als 1000 Substanzen identifiziert werden.