Mathe-Klausur

PTA-Schülerin freut sich übers Sitzenbleiben

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Berlin -

Die fachbezogene Mathematik hat Jacqueline Dücker ausgebremst. Die PTA-Schülerin aus Köln begann ihre Ausbildung vor zwei Jahren mit viel Elan. Eigentlich wäre sie bereits fertig. Doch sie musste ein Semester wiederholen – zum Glück, wie die 22-Jährige mittlerweile feststellt.

Nach dem Abitur ging es Dücker wie vielen Gleichgesinnten. „Ich wusste nicht, wohin mit mir“, sagt sie. Ein Jahr pausierte sie nach der Schule. Währenddessen kamen ihr die Praktika in den Apotheken in den Sinn, bei denen sie als Schülerin erstmals Offizin-Luft schnuppern konnte. „Das hat mir immer sehr viel Spaß gemacht“, erinnert sie sich.

2016 entschloss sie sich, an der PTA Lehrakademie in Köln eine Ausbildung zu beginnen. Die naturwissenschaftlich orientierte Richtung scheute sie nicht. Die Abiturientin meisterte den Einführungstest beim Vorstellungsgespräch ohne Probleme. Der Start fiel ihr leicht: „Das erste Semester war wie eine Wiederholung der Abiturzeit.“ In Köln ist die Ausbildung in vier Semester unterteilt. Dadurch soll Bewerbern zweimal im Jahr der Einstieg ermöglicht werden.

Im zweiten Semester war Dücker bereits stärker gefordert. „Arzneimittelkunde ist mein Lieblingsfach“, sagt sie. Die Veränderung des Körpers durch Wirkstoffe sei sehr interessant. Im dritten Semester musste sie jedoch kapitulieren. „Mathe ist ein schwieriges Thema.“ Das Fach verknüpfe sich im Verlauf der Ausbildung sehr mit Chemie. „Da braucht man viel Übung.“

In den zwei Mathe-Klausuren konnte Dücker nicht überzeugen. 80 der insgesamt 2600 Ausbildungsstunden entfallen auf dieses Fach. Verlangt seien 100 Prozent, was einer Note 4 entspreche, sagt die Schülerin. Sie kam jedoch nur auf 90 Prozent und blieb sitzen. „Ich war extrem enttäuscht von mir selbst“, sagt die angehende PTA heute. Dass sie das Schulsemester nur knapp verfehlt habe, sei ein kleines Trostpflaster gewesen.

Das Wiederholen habe sie zunächst als „sehr ärgerlich“ empfunden. Ihre Eltern standen jedoch hinter ihr: „Sie unterstützen mich in jeder Hinsicht.“ Auch die neuen Mitschüler nahmen sie „mit viel Einfühlungsvermögen“ auf. Dücker ließ sich nicht unterkriegen. „Ich habe versucht, etwas Positives aus dem Wiederholen zu machen.“ Letztlich sei es sogar gut gewesen, da sie mehr Zeit für den vielen Lehrstoff erhalten habe.

Die Kölnerin fragte bei Lehrern und Mitschülern nach Nachhilfe. Sie meisterte das Semester. „Ich habe 1000 Luftsprünge gemacht“, sagt sie. „Das Wiederholen war das Beste, was mir passiert ist.“ Mit Mathematik hat sich Dücker mittlerweile arrangiert. „Beste Freunde werden wir aber nie.“

In Köln sind derzeit 200 PTA-Schüler angemeldet. Die 1969 gegründete private Schule wird von Dagmar Hußmann geleitet, die auf Nachfrage ebenfalls bereit ist, Nachhilfe zu geben. Das Schulgeld liegt bei 415 Euro monatlich, Stipendien werden angeboten. Die Lehranstalt präsentiert sich monatlich bei einer Informationsveranstaltung. Dabei können Interessierte die Räume besichtigen und mit Lehrern und Schülern sprechen.

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