PTA: „Schaufenster dürfen extravagant sein“ Carolin Ciulli, 04.12.2018 10:23 Uhr
OTC-Pappaufsteller vom Hersteller kommen Stefanie Gräve-Lütticke nicht ins Schaufenster. Die PTA dekoriert seit Jahren die Auslagen der Linden-Apotheke im nordrhein-westfälischen Olpe. „Es müssen nicht immer Arzneimittelpackungen sein“, sagt sie. Als freischaffende Künstlerin empfiehlt sie zu Weihnachten extravagante Deko und besondere Lichtverhältnisse.
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In diesem Jahr setzt Gräve-Lütticke auf zahlreiche Weihnachtsfiguren: Für ihren ehemaligen Chef, Apotheker Dr. Gerd Franke, malte sie einen Christbaum der besonderen Art: Ganz unten singen Maria und Josef sowie die Tiere aus der Krippe mit dem Jesuskind, darüber sind die trällernden heiligen drei Könige mit Engeln, darüber der Weihnachtsmann und das Christkind – über allen spitzt ein Elch die Lippen. Umrahmt ist das Gemälde von einer Lichtergirlande.
Die etwa einen Meter hohe Leinwand stelle die Weihnachtsfiguren „leicht karikaturmäßig“ dar, so die PTA. Das Bild hängt im Schaufenster, daneben steht ein beleuchteter Weihnachtsbaum. „Schaufenster dürfen extravagant sein“, betont Gräve-Lütticke, die nicht mehr als PTA arbeitet. „Ich versuche, keine 08/15-Dekoration zu machen.“ Zu Weihnachten zeichnete sie bereits Christkind und Nikolaus, die sich verliebt auf einem Sofa anhimmeln, ließ die heiligen drei Könige mit Rotwein anstoßen und kreierte Weihnachtselche aus Pappmaché.
Wer selbst kein künstlerisches Händchen hat, sollte beim Dekorieren der Schaufenster auf schönes, stimmungsvolles Licht setzten, sagt sie. In der Adventszeit sollte viel mit Lichterketten gearbeitet und grelles, kühles Licht vermieden werden. „Das Schaufenster soll Gemütlichkeit ausstrahlen.“ Die PTA ist auch kein Befürworter von Produktwerbung in den Auslagen, sondern empfiehlt einen „liebenswerten Weihnachtsgruß“.
Große Figuren beispielsweise aus Holz schmückten große Fenster. Wer selbst keine Sterne, Kerzen oder Weihnachtsmänner aussägen kann, könnte stattdessen Hölzer oder alte Baumstämme dekorieren: Weiß angesprüht ergäben diese eine natürliche Deko. „Große Vasen mit Lichterketten, Zweigen und Kugeln sind eine einfache und stimmungsvolle Dekoration für große Auslagen.“
Mit Spiegeln könnten kleine Schaufenster optisch vergrößert werden. Manchmal reiche auch nur ein Objekt, um Passanten aufmerksam zu machen, so Gräve-Lütticke. „Eine alte Puppenstube, ein kleines Hundesofa mit hübschen Figuren oder ein schönes Winterlandschaftsbild mit weiter Sicht erzeugen Tiefenwirkung.“ Aus einem weißen ausgestopften Bettbezug könnte selbst ein Schneemann gebaut werden. Verziert mit Art, Möhrchen, Augen und einem alten Hut, werde er zum Hingucker im Schaufenster. „Das ist schnell gemacht.“
Gräve-Lütticke hat ihren eigenen Stil. Sie dekoriert nicht nur das Schaufenster der Linden-Apotheke, sondern kreiert jedes Jahr einen Apothekenkalender für Frankes Kundschaft. Für 2019 schickt sie dafür einen kleinen Apotheker mit Prominenten auf Tour. „Er geht mit Heino in die Berge, mit Marilyn Monroe steht er über einem Luftschacht und ihm fliegt der Kittel hoch.“ Seit elf Jahren gestaltet die PTA den Kalender. 1980 begann sie eine Lehre zur Apothekenhelferin und besuchte im Anschluss die PTA-Schule. In der Apotheke ist sie seit Jahren nicht mehr tätig, sondern unterrichtet mit Freude Kinder an Schulen in Kunst.
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