Apothekenpersonal

PTA: Lieber Kaserne als Offizin

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Berlin -

Die Bundeswehr ist für PTA und PKA offenbar ein attraktiver Ausbilder und Arbeitgeber: Anders als in Vor-Ort-Apotheken herrscht bei den deutschen Streitkräften kein Mangel an pharmazeutischem Personal. Derzeit leisten 154 PTA und PKA Dienst bei Heer, Marine und Luftwaffe: „In der Verwendung Assistenzpersonal Pharmazie sind derzeit 154 von 168 Dienstposten besetzt, das entspricht mit 92 Prozent einer sehr guten Besetzungsquote“, so eine Sprecherin. Und es gibt weiterhin genügend Bewerber.

Eingesetzt werden PTA und PKA in den Bundeswehrapotheken, den Bundeswehrkrankenhäusern, in Sanitätsstaffeln, in der Sanitätsmaterialversorgung, den Versorgungs- und Instandsetzungszentren für Sanitätsmaterial und in Materialdepots. Außerdem leisten sie Dienst in Zentralen Instituten und Instituten der Bundeswehr, den Überwachungsstellen für öffentlich-rechtliche Aufgaben, den regionalen Sanitätseinrichtungen, der Sanitätstruppe und dem Truppensanitätsdienst der Streitkräfte sowie in Ämtern und Kommandobehörden.

Die PTA-Ausbildung dauert bei der Bundeswehr zwei Jahre und setzt einen mittleren Bildungsabschluss voraus. Die Auszubildenden lernen an einer Fachschule und schließen mit einem Praktikum in einer Apotheke ab. Die Ausbildung ist eine Maßnahme in der Laufbahn der Feldwebel des Sanitätsdienstes. Bei der Bundeswehr findet sie hauptsächlich als „Gruppenmaßnahme“ zentral in Hannover statt. Weil es in diesem Jahr mehr Bewerber gab, wird aus Kapazitätsgründen auch mit vier Teilnehmern in Koblenz ausgebildet. „Viele Bewerber für die Ausbildung zum PTA verfügen bereits über eine Ausbildung zum PKA inklusive Berufserfahrung, vor allem im zivilen Bereich“, so die Sprecherin.

Das unterstreicht die große Attraktivität der Bundeswehr für die PTA-Ausbildung. Das liegt womöglich daran, dass Kandidaten bei der Bundeswehr während der Ausbildung bereits Sold beziehen. Auch später liegen die Bezüge über den zivilen PTA-Gehältern: Ein 21-jähriger, unverheirateter Feldwebel erhält ein Einstiegsgehalt von 1980 Euro netto. Ein verheirateter 28-jähriger Hauptfeldwebel mit Berufserfahrung und einem Kind bekommt bereits 2780 Euro netto. Und ein verheirateter Stabsfeldwebel mit zwei Kinder erhält 3400 Euro netto.

Umgestellt hat die Bundeswehr zuletzt ihre PKA-Ausbildung: Die Ausbildung setzt einen Hauptschulabschluss voraus und dauert normalerweise drei Jahre. Sie ist eine Ausbildung in der Laufbahn der Fachunteroffiziere. Als duale Ausbildung findet sie sowohl im Betrieb als auch in der Berufsschule statt. Bei der Bundeswehr wurde die Ausbildung seit 2008 als „Gruppenmaßnahme“ in Münster durchgeführt und dauerte 21 Monate.

Auf Vorschlag einiger Bundeswehrapotheken sowie Versorgungs- und Instandsetzungszentren wurde die Ausbildung ab 2017 dezentralisiert und findet nun als duale Ausbildung Vor Ort in der Nähe der Wohnorte der Auszubildenden, an den sogenannten „Stammtruppenteilen“ statt. Die jetzt dreijährige duale Ausbildung kann aber bei entsprechender Leistung der Auszubildenden um sechs Monate verkürzt werden. Der letzte Durchgang der Gruppenmaßnahme in Münster begann im Jahr 2016 und wurde nun beendet.

Die Umstellung in der PKA-Ausbildung begründet die Bundeswehr mit den Vorteilen der dualen Ausbildung: Das etablierte und bewährte duale System der Ausbildung an zivilen Berufsschulen und in den Bundeswehrapotheken führe zu einer deutlichen Steigerung der praktischen Leistungen bei den Auszubildenden, da sie bereits während der Ausbildung in die spezifischen Prozesse und insbesondere in das Warenbewirtschaftungssystem (SASPF) einer Bundeswehrapotheke eingewiesen und darin geschult würden. Somit entfalle eine langwierige Einweisung nach Ausbildungsende. Außerdem seien die Auszubildenden „von Anfang an Teil des Apothekenteams“. Diese Integration fördere die Personalbindung zwischen der Dienststelle und den Auszubildenden.

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