Ausbildung

„PTA-Förderung ist Gewinn für Apotheke“

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Berlin -

Angesichts des Mangels an qualifizierten Apothekenmitarbeitern unterstützt Dr. Robert Stenz ab dem Herbst eine PTA-Schülerin finanziell. Der Inhaber der Kornhaus-Apotheke im baden-württembergischen Leutkirch ist selbst PTA. Das Stipendium sei eine „Win-win-win-Situation für Apotheke, Schule und Schülerin“.

Stenz unterstützt ab September Susanna Wagner. Sie ist Schülerin an der Na­tur­wis­sen­schaft­lich-Tech­ni­schen Aka­de­mie Prof. Dr. Gr­üb­ler (nta) in Isny. „Ich war selbst an dieser Schule“, sagt der Apotheker. Während des Pharmaziestudiums in Freiburg arbeitete er in der mittlerweile geschlossenen Schelkes-Apotheke. „Ich hatte eine tolle Zeit“, erinnert er sich. „Die Kollegen waren froh, dass sie auch einmal einen männlichen PTA hatten.“

Der Kontakt zur Schule in Isny blieb. „Ich habe dort früher PTA geprüft“, sagt Stenz. Zudem kenne er den Rektor, Professor Dr. Kurt Gril­len­ber­ger, gut. Dieser habe seine Idee einer Schülerförderung durch einen Apotheker befürwortet. Das Angebot der Ausbildungsunterstützung wurde den angehenden PTA im Hörsaal vorgestellt. „Daraufhin bewarben sich fünf“, so Stenz. Der Pharmazeut entschied sich für Wagner, da sie qualifiziert und nett gewesen sei.

Der Apotheker wird für Wagner das Schulgeld in Höhe von 820 Euro pro Halbjahr übernehmen und beteiligt sich auch an Lehrmitteln. Nach der theoretischen Ausbildung wird die Schülerin für ihre praktische Ausbildung in die Kornhaus-Apotheke wechseln. Während des halben Jahres erhalte sie ein Bruttogehalt von 1000 Euro. Laut Gehaltstarifvertrag für Apothekenmitarbeiter sind eigentlich 670 Euro vorgesehen.

„Wir bekommen leider nicht so viele qualifizierte Mitarbeiter“, sagt Stenz. Der Fachkräftemangel sei „furchtbar“. Für das Stipendium habe er sich auch entschieden, da nicht jede Familie jedem Kind eine Ausbildung mit Schulgeld finanzieren könne. Auch in der Schule wird das Engagement des Pharmazeuten begrüßt: „Es wäre schön, wenn noch weitere Apotheken auf uns zukommen würden“, sagt Verwaltungsleiterin Katrin Winkler.

Die Kooperation mit Stenz ist die erste Förderung durch einen Apotheker an der Akademie. Generell bestehe die Möglichkeit, für jeden Fachbereich Stipendien zu beantragen, so Winkler. Dann übernehme die Bildungseinrichtung Schulkosten. „Die Zahl ist nicht genau festgelegt.“ Die Stipendien seien leistungsabhängig und auch bereits an PTA-Schüler gegangen. Interessierte könnten sich bewerben und müssten einen Leistungsnachweis erbringen. Im Anschluss werde entschieden, ob das komplette Schulgeld oder Anteile übernommen werden.

An der Schule in Isny werden derzeit 70 PTA-Schüler in zwei Jahrgängen unterrichtet. Die PTA-Ausbildung wird seit 1967 angeboten. Die Akademie wurde 1945 von Dr. Harald Grübler als „Chemieschule Dr. Grübler“ in Ravensburg gegründet. Fünf Jahre später zog die Einrichtung an den heutigen Standort um. Weitere Studiengänge sind Chemie, Physik-Ingenieurwesen und Informatik. Schulleiterin ist Claudia Rothermel.

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