Ein Jahrhundertsommer nach dem nächsten und die Sonne brennt monatelang erbarmungslos. Darunter leiden nicht nur ältere Menschen besonders stark, sondern auch Kinder. Umso wichtiger ist es, dass sie über den richtigen Umgang mit der Sonne informiert sind. Darum kümmert sich PTA Martina Fehrer. Seit mittlerweile drei Jahren besucht sie Kindergärten und erklärt den Kleinen, worauf sie achten müssen, wenn der Stern vom Himmel strahlt.
Zustande gekommen ist das Engagement auf Initiative der Schäfer's Apotheke in Kreuzwertheim, in der die 40-Jährige arbeitet. Beigelegtes Info-Material von La Roche-Posay zum Thema Sonnenschutz bei Kindern habe sie inspiriert. „Die Materialien waren einem Sortiment beigelegt, das wir bestellt hatten“, erinnert sie sich. „Da haben wir uns dann überlegt, dass das doch eine gute Idee wäre, das den Kindern zu vermitteln.“ Also wandte sich das Team an Kindergärten der Region und erhielt begeistertes Feedback.
Seitdem fährt Fehrer jedes Jahr im Frühsommer in einen Kindergarten der Region, um dem Nachwuchs nahezubringen, wie er sich bei sonnigem Wetter verhalten sollte. Die Schulungen dauern jedes Mal ungefähr eine halbe Stunde und bringen den Kindern anhand von zehn Regeln, die mit einfachen Piktogrammen erklärt werden, das richtige Verhalten nahe. So wird ihnen vermittelt, dass sie bei starken Sonnenschein viel trinken müssen, sich aller zwei Stunden eincremen sollen und neben der Creme auch auf den Sonnenschutz durch Kleidung, beispielsweise durch Hüte und Sonnenbrillen achten sollen. Außerdem sollen Kinder unter drei Jahren nicht der direkten Sonne ausgesetzt werden.
„Das sind einfache Regeln, die für die Kinder aber trotzdem oft neu sind“, sagt sie. Dabei versucht Fehrer stets, die Kleinen aktiv mit einzubinden. Das ist nicht immer ganz einfach. „Ich spreche vorher mit ihnen ab, dass sie sich melden sollen, wenn sie Fragen haben. Das klappt mal mehr, mal weniger gut“, erzählt sie. „Das ist natürlich auch anstrengend. Da muss man souverän auftreten, sonst wird man untergebuttert.“ Manchmal müsse sie die Kinder auch ermahnen, besser zuzuhören – „immer nett natürlich“.
Dennoch sei sie auch oft vom Vorwissen der kleinen Vorschüler überrascht. „Die sind wirklich interessiert und wissen zum Teil auch schon Einiges.“ So waren sich die Kinder zuletzt bewusst, dass man nach einem Tag im Schwimmbad unbedingt duschen sollte, um Chlorwasser und Sonnencreme von der Haut zu waschen. Auch mit den Zahlen seien viele schon vertraut – das ist relevant, weil sie ihnen auch beibringt, welchen Lichtschutzfaktor sie brauchen. Außerdem habe sie schon mehrmals festgestellt, dass heutzutage offenbar auch bei Eltern mehr Bewusstsein für die Bedeutung von Sonnenschutz herrscht als früher. In ihrer Kindheit sei es noch normaler gewesen, dass Kinder auch mal einen Sonnenbrand haben. Heute habe das kaum ein Kind schon mal erlebt, weil sich die Eltern darum kümmern.
Ganz nach dem Pädagogik-Lehrbuch testet Fehrer nach dem Unterricht auch, was die Kleinen gelernt haben: Sie veranstaltet ein kleines Quiz mit vier Fragen. Dabei zeigt sie zum Beispiel zwei Taschen, eine mit Sonnencreme und eine mit Sonnencreme, Hut und Sonnebrille. Welche sie zum Strandtag mitnehmen müssen, will sie dann wissen. Bei einer anderen Frage geht es um die Zahlen auf der Sonnencreme.
Dabei veranstaltet sie die Schulungen stets produktneutral, wie sie versichert. Sie bringe keine Produkte mit, sondern verwende zur Verdeutlichung stets die Sonnencremes, die es vor Ort gibt. Ohnehin stehen die Kinder im Mittelpunkt, nicht die Produkte. Trotz der Anstrengung mache ihr die Arbeit mit denen viel Spaß, sagt sie. „Ich habe ja selbst eine vierjährige Tochter, deshalb weiß ich, was ich erzählen muss und wie.“
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