Adexa-Umfrage

PTA-Ausbildung: Ideen gegen die „Midlife-Crisis“

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Berlin -

Ein halbes Jahrhundert ist es alt – das PTA-Gesetz. Ein Grund zum Feiern, wäre da nicht das Thema Ausbildung. Denn die steckt mitten in der „Midlife crisis“. Die Apothekengewerkschaft Adexa hat angehende und gestandene PTA zur Novellierung der PTA-Ausbildung gefragt und überreicht zum 50. einen bunten Blumenstrauß an Antworten und Wünschen.

Eine 2,5-jährige Ausbildung, lautet der Wunsch der Befragten. Bislang müssen angehende PTA zwei Jahre die Schulbank drücken – nicht genug, um für die anspruchsvolle Arbeit in der Apotheke gerüstet zu sein. An der Online-Umfrage der Adexa nahmen etwa 900 PTA teil. Das Ergebnis zur Verlängerung der Schulzeit ist eindeutig – 77 Prozent stimmten dafür. 54 Prozent fordern eine Verlängerung der Schulzeit um sechs Monate und 23 Prozent wünschen sich eine sechsmonatige Verlängerung der Praktikumszeit. Nur 19 Prozent finden die Ausbildungszeit angemessen. Bereits 2016 hatte sich 80 Prozent der Teilnehmer einer Adexa-Umfrage für eine Verlängerung der Schulzeit ausgesprochen.

Aus Sicht der Adexa wäre eine Verlängerung der Praktikumszeit jedoch nur dann sinnvoll, „wenn diese Zeit hauptsächlich und zuverlässig als Lernzeit genutzt wird“. Und das sei leider nicht in jeder Apotheke der Fall: „Es gäbe viele Praktikanten, die zwar sehr viel in den Apotheken zu tun hätten und dabei bestimmt auch viel lernen. Die tatsächlichen Ausbildungs- und Prüfungsinhalte fallen aber nicht selten ‚hinten runter‘, weil das Tagesgeschäft schlichtweg keine Zeit übrig lässt.“

Aus der Umfrage geht hervor, dass etwa zwei Drittel der Teilnehmer das Tagebuch zum Praktikum außerhalb der Apotheke führen müssen – obwohl es sich um ein Vollzeitpraktikum handele. Etwa die Hälfte der Befragten muss das Tagebuch zu Hause anfertigen. Da scheint es nicht verwunderlich, dass 90 Prozent der Befragten einen bundesweit verbindlichen Leitfaden für das Praktikum fordern. 80 Prozent sprechen sich für einen praktikumsbegleitenden Unterricht aus: Dieser solle nicht als Blockunterricht, sondern regelmäßig in die Arbeitswochen integriert stattfinden. Wunschthemen sind unter anderem Selbstmedikation, Rabattverträge, Hilfsmittelabrechnung oder Kommunikation.

Nur jeder sechste Umfrageteilnehmer hat in seiner Schulzeit nichts vermisst und fühlt sich gut auf das Berufsleben vorbereitet. Veränderungen wären in den einzelnen Fächern möglich. In Arzneimittelkunde oder Galenik wünschen sich PTA eine Anhebung der Stundenzahl, Kürzungen wären in Botanik und Drogenkunde, Deutsch, fachbezogenen Fremdsprachen oder physikalischer Gerätekunde möglich. Als angemessen wird zum Beispiel die Stundenzahl im Fach Chemie empfunden.

Laut Adexa ist der „Handlungsbedarf enorm“ und „ein weiteres Aufschieben von Entscheidungen schlichtweg unverantwortlich“. Nicht zuletzt aufgrund des Fachkräftemangels müsse der Beruf attraktiver gemacht werden – da gelte es, bei der Ausbildung anzufangen. „Sie sollte in Zukunft so gestaltet sein, dass PTA mit einem guten Wissenstand in den Beruf starten: ohne die Erfahrung von Dauerstress und ständigem Druck in der Schulzeit, und dafür mit einem hohen und möglichst lückenlosen Wissensstand.“

Die Novellierung des PTA-Berufsgesetzes und der PTA-Ausbildung standen zuletzt im Juni auf der Agenda des Sondierungsgespräches zwischen Bundesapothekerkammer (BAK), Adexa und BVpta. Die Teilnehmer waren sich einig, dass „beide Vorhaben schnell angegangen und umgesetzt werden müssen“. Schon vor einigen Jahren war der Adexa die Notwendigkeit bewusst: „Zum einen sind es Veränderungen in den Tätigkeiten der PTA und bei den Rahmenbedingungen der öffentlichen Apotheken.“ Zum anderen sei es der drohende Fachkräftemangel, der nur durch eine Steigerung der Attraktivität von Ausbildung und Beruf abgewendet werden könne.

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