Bundeswehr

PTA in Camouflage

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Berlin -

Dass man bei der Bundeswehr studieren kann, ist hinlänglich bekannt. Doch auch eine PTA-Ausbildung ermöglicht das Militär. Der Beruf ähnelt dem der zivilen Kollegen: Menschen, hier Soldaten im In- und Ausland, mit Arzneimitteln versorgen und Rezepturen herstellen. Oberfeldwebel Stefanie Meixner war PTA bei der Bundeswehr und arbeitete in dem Logistikcenter in Pfungstadt, danach zog es sie in eine zivile Apotheke.

Bevor es an die PTA-Ausbildung geht, müssen die Schüler eine einjährige militärische Ausbildung absolvieren: An eine dreimonatige Grundausbildung schließen sich eine dreimonatige Feldwebelvorausbildung und ein sechsmonatiges Truppenpraktikum im Sanitätsdienst an. Nach der abgeschlossenen Ausbildung werden die Absolventen zu Feldwebeln befördert. Das entspricht der Besoldungsgruppe A7 und damit einem Gehalt zwischen 2300 und 2900 Euro. Mögliche Dienstorte sind die Bundeswehr- und Lazarettapotheken sowie Sanitäts- und Materialkompanien.

Seit 2006 besteht für Soldaten die Möglichkeit, sich an der Willy-Brandt-Schule in Kassel zum PTA ausbilden zu lassen. Der Lehrgang umfasst – wie bei anderen Schülern auch – zwei Jahre Schulzeit und ein sechsmonatiges Praktikum in einer zivilen Apotheke. Zusätzlich müssen bereits während der zweijährigen Ausbildung 160 Stunden Praktikum in der Ferienzeit absolviert werden.

Die Ausbildung erfolgt im Rahmen der Zivilberuflichen Aus- und Weiterbildung (ZAW), einer Fortbildungsmöglichkeit für Zeitsoldaten. Die Bundeswehr fördert die Ausbildung und übernimmt das komplette Schulgeld sowie die Kosten für Lehrbücher. Im Gegenzug verpflichten sich die angehenden PTA, zwölf Jahre zu dienen. Während ihrer Dienstzeit und danach bietet die Bundeswehr ihnen weitere Bildungsangebote. Diese sollen es den PTA ermöglichen, sich weiter zu spezialisieren, sowohl für den militärischen als auch den zivilen Bereich.

Meixner arbeitete in der Bundeswehr-Apotheke im hessischen Pfungstadt und stellte dort unter anderem Arzneimittel her. Die Apotheke ist Teil des Versorgungs- und Instandsetzungszentrums Sanitätsmaterial und versorgt die Truppenärzte und Zahnärzte des Sanitätskommandos II. Außerdem wird hier der Bedarf an Sanitätsmaterial für den Afghanistan-Einsatz bereitgestellt: Medikamente, Salben, Operationsbesteck, Insektenschutz, Sonnencreme und Verbandmaterial werden in Kisten zusammengepackt und über den Flughafen Trollenhagen ins Einsatzgebiet transportiert.

Als PTA war Meixner unter anderem dafür verantwortlich, dass die richtigen Medikamente und das richtige Material verschickt wurden. Meixner war bereits seit 2001 bei der Bundeswehr: Zunächst hatte sie sich für vier Jahre beim Sanitätsdienst mit Stationierung in München verpflichtet. Mit ihrem Wunsch, Feldwebel zu werden, eröffnete die Bundeswehr ihr die Ausbildung zur PTA, die sie in Darmstadt absolvierte.

Anschließend ging es in eine zivile Apotheke in Frankfurt: „Zu meinem Aufgabengebiet gehörte die Beratung der Kunden, ein Feld, das es hier in der Bundeswehrapotheke nicht gibt“, berichtete sie. Nach ihrer Zeit bei der Bundeswehr wollte sie in eine zivile Apotheke: Auf die Beratung freute sie sich, aber der zivile Beruf hat auch Nachteile: „Die Verdienstmöglichkeiten sind bei einer zivilen Apotheke viel geringer.“

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