PTA-Schule München

Premiere: Klassenraum wird Sterillabor

, Uhr
Berlin -

Apotheker Christian Sickau hat PTA-Schülern in München die Arbeit in der Sterilherstellung vorgestellt. Um den Schulalltag aktiver zu gestalten und dem PTA-Nachwuchs berufliche Perspektiven aufzuzeigen, besuchten der Leiter der Johannes-Apotheke in Gröbenzell und sein Team die Schule. Neben theoretischen Grundlagen vermittelten sie auch praktische Übungen.

Sowohl für die Johannes-Apotheke wie auch für die PTA-Schule war es der erste Besuch dieser Art. Sickau hatte bei der Schule angefragt und war sofort auf großes Interesse gestoßen. Zwei seiner PTA sowie eine Apothekerin für fachliche Fragen waren mit von der Partie. Die Vorträge wurden in zwei Gruppen mit je 50 Schülern abgehalten. Insgesamt konnten so vier Klassen informiert werden. Für eine weitere Klasse ist ein erneuter Besuch geplant.

Zunächst wurden den Schülern die theoretischen Grundlagen erläutert: Was ist ein Reinraum? Wie ist er aufgebaut? Wie sieht die Bekleidung aus und wo steckt der Sinn dahinter? „Wir haben den Schülern erklärt, was in einem Sterillabor hergestellt werden kann und wo die Unterschiede bei der Herstellung liegen“, sagt Sickau. In diesem Zusammenhang wurde den Schülern erläutert, für welche Patientengruppen Parenteralia- und Zytostatikazubereitungen beziehungsweise Antibiosen und Zubereitungen monoklonaler Antikörper hergestellt werden.

Selbstverständlich stand neben den theoretischen Grundlagen auch die Praxis auf dem Tagesplan: Die Schüler durften den Umgang mit den „Werkzeugen“ des Sterillabors selbst ausprobieren: In kleinen Gruppen von vier bis fünf Schülern konnten sie Infusionssysteme kennenlernen und Flüssigkeit mit einem Spike aus den Infusionsflaschen ziehen.

Im Anschluss nutze Sickau den Besuch, um den angehenden PTA die beruflichen Perspektiven und Möglichkeiten in einem Sterillabor zu erläutern. Er erklärte, in welchen Bereichen es solche Tätigkeitsfelder gibt und wie der Arbeitsalltag aussehen kann. Desweiteren stellte er Fort- und Weiterbildungsmöglichkeiten vor, wie beispielsweise die Spezialisierung im Bereich Onkologie.

Für die Schüler sei der Besuch sehr interessant gewesen. „Die Sterilherstellung ist in den Schulen aufgrund der technischen Ausstattung leider nur eingeschränkt möglich“, erklärt Sickau. Die Schüler waren daher mit großem Interesse und viel Neugier bei der Sache. In Zukunft habe sich die Schule für jeden Jahrgang eine solche Demonstration gewünscht. „Wir gehören jetzt sozusagen fast zum Lehrplan“, lacht er. „Wir haben nun bei allen Schulen im Umkreis angefragt“, sagt Sickau. Neben der PTA-Schule in Augsburg gibt es auch noch eine weitere private Schule in München.

Die Johannes-Apotheke in Gröbenzell gliedert sich in drei Bereiche: öffentliche Apotheke, Klinikversorgung sowie pharmazeutische Spezialversorgung und Herstellung. Damit ist sie derzeit eine der großen Versorgungsapotheken in Bayern. Im Sterillabor arbeitet das Team unter anderem mit onkologischen Praxen und Klinikabteilungen zusammen. Seit 1991 ist die Klinikversorgung Teil der Apotheke.

Newsletter
Das Wichtigste des Tages direkt in Ihr Postfach. Kostenlos!

Hinweis zum Newsletter & Datenschutz

Neuere Artikel zum Thema
Mehr zum Thema
Ausbildungsfonds gerichtlich bestätigt
Bremen: Wer nicht ausbildet, zahlt
„Die Apotheke ist nicht die einzige Option!“
PTA: Verantwortung und Lohn passen nicht zusammen
Mehr aus Ressort
10 Prozent auch nachmittags
Heiligabend: Jeder Fünfte arbeitet
Gesund durch die Weihnachtszeit
Nüsse sind wahre Kraftstoffpakete

APOTHEKE ADHOC Debatte