Beratungstipps

PPI: Einnahme und Notwendigkeit oft unbekannt

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Berlin -

Ärzt:innen verschreiben Protonenpumpeninhibitoren (PPI) wie Pantoprazol und Omeprazol oftmals, wenn auch Schmerzmittel wie Ibuprofen eingenommen werden müssen. In manchen Fällen wird diese zusätzliche Verordnung von den Patient:innen abgelehnt. Oftmals sind auch die Einnahmehinweise nicht ausreichend bekannt. Ein Überblick.

Ein nicht-steroidales Antirheumatikum (NSAR) wird häufig in Kombination mit PPI wie Pantoprazol und Omeprazol verschrieben. Denn Ibuprofen und Co. können unangenehme Nebenwirkungen hervorrufen. Um Magenbeschwerden bis hin zu Geschwüren und Blutungen zu vermeiden, kann je nach Dauer und Ausmaß der Behandlung ein Magenschutz verabreicht werden. Doch bei der Einnahme muss einiges beachtet werden.

Wie wirken Omeprazol und Pantoprazol?

Beide Wirkstoffe hemmen irreversibel die Protonenpumpe in den Belegzellen des Magens. Dadurch wird die Sekretion der Magensäure reduziert. Die PPI wirken nicht lokal im Magen, sondern werden erst im Darm resorbiert, wo das jeweilige Prodrug von der Säure in seine aktive Form umgewandelt wird. Weil im Endeffekt die HCl-Sekretion unterdrückt wird, können vorhandene Schleimhautläsionen abheilen. Deswegen werden PPI auch als „Säureblocker“ oder „Magenschutz“ bezeichnet.

Achtung: Tabletten sollten nicht geteilt und Kapseln nicht geöffnet werden. Die magensaftresistente Wirkung geht ansonsten verloren.

Einnahmehinweise

Patient:innen mit einer Erstverordnung sollten darauf hingewiesen werden, dass ein Wirkmaximum erst nach rund drei Tagen einsetzt. Pantoprazol und Omeperazol sind keinesfalls als Bedarfsmedikation geeignet.

Wichtig: Für eine optimale Wirkung sollten die Arzneistoffe 30 bis 60 Minuten vor dem Essen auf nüchternen Magen eingenommen werden.

Auf Wechselwirkungen achten

Da Omeprazol über das Enzym CYP2C19 metabolisiert wird, sind vor allem Wechselwirkungen mit Wirkstoffen möglich, die ebenfalls über CYP2C19 metabolisiert werden. Dazu gehören beispielsweise:

  • Clopidogrel
  • Diazepam
  • Phenytoin
  • Warfarin
  • Voriconazol
  • Clarithromycin

Durch den pH-Anstieg im Magen kann sich die Resorption von anderen Arzneistoffen verändern. So ergibt sich für die Proteaseinhibitoren Atazanavir und Nelfinavir eine verringerte Resorption. Die gleichzeitige Einnahme ist kontraindiziert.

Achtung: Bei Digoxin kann genau das Gegenteil auftreten – es kommt zu einer erhöhten Bioverfügbarkeit. Theophyllin, MTX und der Calcineurin-Inhibitor Tacrolimus gehen ebenfalls in Wechselwirkung mit Omeprazol.

Da Pantoprazol als schwacher CYP2C19-Inhibitor eingestuft wird, sollte je nach Situation eine Umstellung nach ärztlicher Kontrolle erfolgen.

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