Ohne Glucosesirup

Povidon-Iod-Zuckersalbe: Zusammensetzung komplett überarbeitet

, Uhr
Berlin -

Die NRF-Vorschrift Povidon-Iod-Zuckersalbe 2,5 Prozent (NRF 11.42.) wurde komplett überarbeitet. Da der eigentlich enthaltene Glucosesirup seit Längerem nicht mehr erhältlich ist verzichtet die überarbeitete Version auf diesen Inhaltsstoff.

Iod ist aus der Wundversorgung nicht mehr wegzudenken. Obwohl der Stoff Haut und Kleidung färbt, wird das Desinfektionsmittel auch heute noch sehr häufig angewendet. So kennen viele die orange Haut nach einer OP – die kommt vom verwendeten Iod, im Krankenhaus wird meist mit Lösungen und Tupfern desinfiziert.

Das Wirkspektrum von Iod ist breit und basiert auf oxidierenden und halogenierenden Eigenschaften. Die Povidon-Iod-Zuckersalbe kann bei Geschwüren und ulzerösen Wunden angewendet werden.

NRF bietet mehrere Iod-Rezepturen

Für die Anwendung zu Hause eignen sich Salben besser. Aufgetragen auf eine Kompresse und gut umhüllt von Binden bleiben die Kleidungsstücke meist verschont. Neben zahlreichen Iod-Salben (Betaisodona, Braunovidon und PVP-Iod-Generika) bietet auch das NRF Rezepturvorschriften mit dem Antiseptikum. Neben Lösungen, Augenbädern und Augentropfen findet sich auch eine Iod-Salbe. Die Povidon-Iod-Zuckersalbe enthält 2,5 Prozent Povidon Iod, also 25 mg Iod je Gramm. Umgerechnet entspricht das ungefähr 2,5 mg verfügbarem Iod.

Aus Glucose wird Saccharose

Die ursprüngliche Vorschrift enthielt Glucosesirup. Da dieser nicht mehr fertig bezogen werden kann wurde die Zusammensetzung der Rezeptur dahingehend verändert, dass nun Zuckersirup DAB, also ein Sirup auf Basis von Saccharose eingesetzt wird. Glycerol 85 Prozent, Macrogol 4000 und Wasser sind in abgeänderten Mengenangaben weiterhin enthalten.

Die Herstellung erfolgt in zwei Schritten: Das Povidon-Iod muss in der Natriummonohydrogenphosphat-Dodecahydrat-Wasser-Lösung gelöst werden. Das Salz sorgt für die Anhebung des sehr niedrigen pH-Wertes. Aufgrund der starken Färbung ist es innerhalb der Inprozesskontrollen nur schwer nachzuvollziehen, ob sich der Stoff vollständig gelöst hat. Es sollte ausreichend lange gerührt werden. Danach erfolgt die schrittweise Zugabe des Zuckersirups. Dieser Povidon-Iod-Sirup kann dann in die zuvor hergestellte Salbe, bestehend aus Macrogol 4000 und Glycerol 85 Prozent eingerührt werden.

Newsletter
Das Wichtigste des Tages direkt in Ihr Postfach. Kostenlos!

Hinweis zum Newsletter & Datenschutz

Lesen Sie auch
Neuere Artikel zum Thema

APOTHEKE ADHOC Debatte