Plakataktion: PTA gesucht Lilith Teusch, 14.05.2024 12:40 Uhr
In der Aachener Straße in Köln sind sie nicht zu übersehen: In den Schaufenstern zweier Apotheken prangt jeweils ein riesiges Plakat mit breitem roten Rahmen. Zentriert, in großen, roten Druckbuchstaben steht kurz und knapp: „PTA (M/W/X) GESUCHT“. Dass es den Passanten beim Vorbeigehen sofort ins Auge springt, kann Inhaber Philipp Preis bestätigen: Er ist schon darauf angesprochen worden. Bewerbungen sind in den beiden Apotheken bislang noch nicht dadurch eingegangen.
„Wir sind eigentlich immer auf der Suche“, so Preis. „Die ausgeschriebene Stelle zu besetzten, wäre zwar zum jetzigen Zeitpunkt nicht unbedingt notwendig, aber schön.“ Verzweifelt ist der Apotheker noch nicht.
Auch in Großstädten fehlen Fachkräfte
Der Fachkräftemangel ist längst kein rein ländliches Problem mehr. Zwar mangelt es in der Millionenstadt laut Preis noch nicht an Apotheker:innen. Doch PTA zu finden, gestaltet sich auch hier schon schwierig. „Wir in Köln können vermutlich in NRW noch auf den theoretisch größten Markt zugreifen, zumal wir eine sehr große PTA Schule haben. Ich möchte mir gar nicht vorstellen, wie es woanders aussieht.“
Die auffälligen Plakate in den Schaufenstern waren seine Idee. Zwar hängen sie schon seit knapp zwei Monaten; ernstzunehmende Bewerbungen habe er aber noch keine bekommen. Dafür wurde er zumindest auf das Plakat angesprochen „Man ist sowieso schon auf Kundenfang, dann kann man doch auch gleich auf Mitarbeiterfang gehen“, erklärt Preis augenzwinkernd. Die Plakate seien eine einfache, kostengünstige Ergänzung zu Anzeigen oder Anfragen bei der Kammer. Ein besonderer Bonus sei die gute Lage der beiden Apotheken: Die Pauli Apotheke und die Alpha Apotheke liegen beide schräg gegenüber an der gut befahrenden Aachener Straße in Köln.
„Light-Apotheke“ scheint paradox
„Es ist schon paradox, dass PTA in sogenannten LightApotheken Apotheker:innen vertreten sollen, obwohl es Approbierte eher gibt, aber PTA fehlen“, so Preis. Tatsächlich wächst die Zahl an Apotheker:innen seit Jahren langsam, aber kontinuierlich an. Die Zahl an PTA nimmt dagegen sogar ab.