Seit gestern vergibt ein Junggeselle wieder Rosen an ausgewählte Damen: Die neunte Staffel der RTL-Sendung „Der Bachelor“ läuft. Um ihn buhlen 20 Frauen – mit dabei ist Pharmareferentin Christina Graß. Und sie scheint gute Chancen zu haben, dem Format lange erhalten zu bleiben. Bereits direkt nach dem ersten Kennenlernen bekam Graß eine der begehrten Rosen – vor allen Konkurrentinnen.
Die 30-Jährige ist keine ganz Unbekannte: Die gelernte medizinische Fachangestellte war „Miss Norddeutschland 2017“ und damit auch Teil der „Miss Germany“-Wahl, die Mitte Februar 2017 im Europa-Park in Rust bei Freiburg stattfand. Auch hier musste Graß gegen 20 andere Damen antreten, hatte am Ende aber das Nachsehen, die Schülerin Soraya Kohlmann aus Leipzig schnappte sich das Krönchen. Weil sie es mit ihren 30 Jahren aber noch nicht geschafft habe, „Mr. Right zu finden“, sucht sie nun über das TV-Format die große Liebe.
Graß’ Chancen beim „Bachelor“ stehen da offenbar günstig, denn bereits nach wenigen Minuten hatte sie den 31-jährigen Andrej Mangold so sehr von sich überzeugt, dass er sie sofort in die nächste Runde schickte. Das ist zentraler Bestandteil der Show: Nur wer vom Junggesellen eine Rose bekommt, darf weiter um den Mann kämpfen. Wer am Ende einer Folge ohne Rose dasteht, muss die Heimreise antreten. Der Neid der Konkurrentinnen war Graß damit schnell sicher.
Geschafft hat das die Pharmareferentin, die seit etwa vier Jahren in Hannover für einen naturheilkundlichen Komplexmittelhersteller unterwegs ist, wohl mit ihrer selbstbewussten Art. Das erste Aufeinandertreffen vor der mexikanischen TV-Villa startete sie mit einer Gesangseinlage – so etwas traute sich sonst keine der Kandidatinnen. „Das ist ja mal ne Begrüßung“, so der Bachelor positiv überrascht. Auch ein kleines Geschenk hatte sie dabei: eine „Notfallpeitsche“. Eine Reitpeitsche, ein Verweis auf ihr großes Hobby, Ohrstöpsel gegen das eventuell nervige „Geschnatter“ der Frauen und einen kleinen Bilderrahmen gab es für den Profi-Basketballer. Ob es das oder der mit einem Augenzwinkern hervorgebrachte Nachsatz „Und was du mit der Peitsche machst, ist dir überlassen“ war – jedenfalls war der diesjährige Bachelor ganz hin und weg. Als sie feststellten, dass sie auch noch beide aus Hannover kommen, war das Eis endgültig gebrochen.
Da sie ihre Rose schon sicher hatte, konnte sich Graß nach einem kurzen Schreikrampf vor Freude im Folgenden entspannt zurücklehnen, während der für das Format üblicherweise inszenierte „Zickenkrieg“ unter den anderen Damen ausbrach. In den nächsten Wochen geht dieses Spiel weiter, 16 Konkurrentinnen hat Graß nach der ersten Folge noch. Die Sendung ist bereits seit Wochen abgedreht, die Gewinnerin steht also schon längst fest. Wer am Ende das Rennen gemacht hat, darf aber niemand verraten. Sollte es Graß tatsächlich geschafft haben, so muss sie sich ab jetzt dem von RTL vorgegebenen Versteckspiel mit der Presse unterziehen.
Vom Sender wird die Pharmareferentin als Frau beschrieben, die mit beiden Beinen im Leben steht und ganz genau weiß, was sie will. „In einer Partnerschaft wünscht sich die 30-Jährige dennoch eine klassische Rollenverteilung: Während sie gerne den Haushalt schmeißt und das Kochen übernimmt, würde sie einen Rasenmäher niemals anpacken – das ist Männersache!“ Außerdem heißt es weiter: „Kämpfen musste Christina, seit gut einem Jahr Single, bisher noch nie um einen Mann – umso spannender findet sie es, sich jetzt im Kampf um den Bachelor gegen die anderen Frauen zu behaupten.“
Seit gestern sendet RTL die neue Staffel in insgesamt neun Folgen: Direkt im Anschluss an die letzte Rosenvergabe lässt Moderatorin Frauke Ludowig die Ereignisse in Mexiko noch einmal Revue passieren. Neben dem Bachelor und seiner Auserwählten sind hier auch noch einmal die Damen zu sehen, die während der Staffel für außergewöhnliche Momente und jede Menge Gesprächsstoff gesorgt haben.
2018 waren durchschnittlich 3,53 Millionen Zuschauer an den Bildschirmen dabei und verfolgten, wie Daniel Völz am Ende der Staffel Model und Tänzerin Kristina Yantsen die letzte Rose überreichte. In der Zielgruppe der 14- bis 59-Jährigen erreichte „Der Bachelor“ durchschnittlich einen Marktanteil von 15,1 Prozent. Bei den jungen Frauen zwischen 14 und 29 Jahren lag der Marktanteil bei herausragenden 41,4 Prozent.
Pharmareferentin Graß zeigt sich nicht erst seit „Miss Norddeutschland“-Wahl medienaffin: Die gelernte medizinische Fachangestellte war bereits „Miss Wangerooge“ und jeweils Zweite bei „Miss Presse“, „Miss Herbst“ und „Miss Niedersachsen“. Schwester Madeleine hatte sie bereits 2011 zur ersten Teilnahme einer Miss-Wahl angespornt. Während ihrer Weiterbildung zur Pharmareferentin setzte sie aus; die Seminare nahmen die Wochenenden ganz in Anspruch.
In der Freizeit kümmert sich die gebürtige Hamburgerin um ihr Pferd „Quebracho“, das in einem Stall in Nienburg steht. Mindestens dreimal in der Woche fährt Graß beim Gestüt vorbei, wo sie das Tier in guten Händen weiß, erzählte sie APOTHEKE ADHOC vor zwei Jahren. Seit sie im Berufsleben angekommen ist, hat Graß wieder an Schönheitswahlen teilgenommen. „Es macht Spaß und man lernt viele nette Leute kennen“, sagte sie.
2018 war sie ab März außerdem in einem anderen TV-Format zu sehen: 15 Folgen kämpfte sie in der Rolle einer Ärztin in der Krankenhaus-Soap „Schwestern“ auf RTL2 um die Liebe eines Mannes. Für die fünf Wochen Dreharbeiten hatte sie ihren Jahresurlaub zusammengekratzt, wie sie dem lokalen Nachrichtenmagazin „Neue Presse“ verriet. Ihren Job wollte sie für die TV-Karriere (noch) nicht an den Nagel hängen. Einen Manager hat die Hannoveranerin allerdings schon und der vertritt zufällig auch den Ex-„Bachelor“ Paul Janke.
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