Personalsuche

PTA: DocMorris wildert auf Kammer-Seiten

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Berlin -

Auf politischer Ebene kämpfen seit dem EuGH-Urteil die ABDA und ihre Mitgliedsorganisationen und die niederländische Versandapotheke DocMorris mit harten Bandagen. Das hat die Personalmanager von DocMorris aber nicht davon abgehalten, in fremden Revieren zu wildern und Stellenanzeigen über die Internetportale einiger Kammern zu schalten. Darauf hat nicht nur die Kammer Nordrhein an der niederländischen Grenze reagiert und die Stellenanzeige gelöscht. Auch die Landesapothekerkammer Bayern warf DocMorris aus ihrem Stellenportal.

DocMorris sucht seit dem 2. Februar unter anderem mithilfe der Stellenportale anderer Kammern PTA für den Firmensitz in Heerlen. Stellenausschreibungen von DocMorris fanden und finden sich auf den Internetseiten der Kammern Bayern, Baden-Württemberg, Brandenburg, Hamburg, Hessen, Niedersachsen und Thüringen. Gesucht werden PTA in Vollzeit für die pharmazeutische Kundenberatung.

„Wir löschen alle Anzeigen aus dem Ausland“, begründet Nordrheins Kammergeschäftsführer Dr. Stefan Derix diesen Schritt. Das Stellenportal der Kammer Nordrhein stehe in erster Linie den Apotheken und anderen Firmen der Region zur Verfügung und darüber hinaus nur Stellenangeboten in Deutschland. Angebote für Stellen im Ausland würden regelmäßig gelöscht. Das sei auch schon in früheren Fällen mit Stellenangeboten von DocMorris so geschehen. Als Lex DocMorris will Derix die Maßnahmen daher nicht verstanden wissen. „Es geht ausschließlich um den Standort der Firma“, so Derix.

Auch die LAK Bayern reagierte prompt, änderte die Nutzungsbestimmungen für das Stellenportal und löschte die Anzeige von DocMorris. Ab sofort steht der Stellenmarkt nur noch für Stellenangebote in Bayern offen. Schließlich werde der Stellenmarkt aus Beitragsmitteln der Kammermitglieder finanziert. „Und außerdem wollen wir damit nicht die Abwanderung von Arbeitskräften aus Bayern begünstigen“, sagt Klaus Laskowski, stellvertretender Geschäftsführer und Justiziar der Kammer. Deswegen seien auch schon Stellenanzeigen aus der Schweiz und aus Österreich gelöscht worden.

In der Kammer Baden-Württemberg weiß man noch nicht, wie man mit dem Stellenangebot umgehen will. Dort wird sich der Vorstand mit der Angelegenheit befassen.

Die Stellenanzeige von DocMorris ist ausführlicher als die meisten anderen Angebote: „Du bringst mit: abgeschlossene PTA Ausbildung, Begeisterung für kompetente pharmazeutische Beratung, Spaß am Telefonieren, Neugierde und Lernbereitschaft“, heißt es im Stellenangebot. „Dann sollten wir uns kennenlernen!“

Zu den Aufgaben von DocMorris PTA gehörten die hochwertige Beratung zu vielfältigen, pharmazeutischen Kundenanfragen und die Überprüfung von Bestellungen hinsichtlich Wechselwirkungen und Kontraindikationen. Darüber hinaus führten PTA eine pharmazeutische Hintergrundevaluierung bei Neukunden durch und berieten Chroniker innerhalb der individuellen Betreuungsprogramme. „Dazu kommunizieren wir mit unseren Kunden telefonisch, per E-Mail über Facebook und neuerdings auch über einen Live-Video-Berater.“

DocMorris biete eine umfangreiche Einarbeitung, einen auf Vorkenntnisse abgestimmten Schulungsplan zu pharmazeutischen Inhalten, zu Kommunikation und EDV System, kontinuierliches Training und Coaching. Die Arbeit finde statt in einem „freundlichen Team in einem modernen, innovativen Unternehmen“. Attraktive Rahmenbedingungen, wie Urlaubsgeld, Fahrtkostenerstattung, großzügige finanzielle Unterstützung bei notwendigem Wohnortswechsel zählen auch zum Angebot. Das DocMorris-Angebot richtet sich sowohl an Berufseinsteiger als auch an Wiedereinsteiger.

Mit seinen Stellenangeboten operiert DocMorris auf einem hart umkämpften Markt. In den Stellenbörsen der Kammern gibt es Hunderte Angebote für PTA, PKA und Apotheker. Jede Variante ist abrufbar: Teilzeit, Vollzeit, Urlaubs- und Krankheitsvertretung. Das Stellenangebot ist breit gefächert und bietet die Auswahl zwischen ländlichen und städtischen Regionen.

Die Stellenportale der Kammern sind kostenfrei. Dort kann jeder eine Anzeige per Mausklick schalten. Eine regelmäßige Kontrolle der geschalteten Anzeigen findet offenbar bei den meisten Kammern statt. Die Kammer Nordrhein berichtetet jedoch von wenigen Lösungen, wenn der Inhalt der Anzeige nicht den allgemeinen Regeln entsprach.

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