Krankheitsfälle im Team

Immer Ärger mit gelben Scheinen

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Berlin -

Keime, Viren und Bakterien lauern in der Luft, auf jeder Türklinke und auf jeder Oberfläche. Vor allem das Personal in der Apotheke hat jeden Tag mit kranken Mitmenschen zu tun. Da bleibt es nicht aus, dass Apotheker und PTA von Zeit zu Zeit selbst krank werden. Doch wie geht das Team mit Krankheitsfällen um? Je nachdem, wie dieses aufgestellt und strukturiert ist, kann es bei einem Krankheitsfall schnell chaotisch werden.

Im Idealfall springt jeder für den anderen ein und man unterstützt sich gegenseitig. Bei einer einfachen Erkältung oder einem Magen-Darm-Infekt, der ein paar Tage andauert, ist dies oft auch leicht möglich. Doch wie sieht es aus, wenn der Kollege länger ausfällt, oder man noch nicht abschätzen kann wie lange er arbeitsunfähig ist – etwa aufgrund einer schwerwiegenden Erkrankung oder eines Unfalls?

In solchen Fällen muss sich die Apothekenleitung, am Besten in Absprache mit dem Team, Gedanken machen, wie in Zukunft der fehlende Mitarbeiter ersetzt werden kann. Ein wichtiges Kriterium ist die ausfallende Stundenzahl des Mitarbeiters. Ein Teilzeitkraft kann normalerweise leichter ersetzt werden als eine Vollzeitkraft.

Manchmal ist es jedoch unmöglich, die Stunden des fehlenden Mitarbeiters aufzufangen, zum Beispiel wenn die übrigen Mitarbeiter Kinder oder einen Nebenjob haben. Aber auch wenn die Stunden aufgefangen werden können, führt dies auf lange Sicht zu einer Anhäufung von Überstunden oder sogar zu Überarbeitung und Frust im restlichen Team.

Ob die entstehenden Überstunden ausgezahlt werden, oder die Tage als Urlaub abgetragen werden können, sollte gemeinsam im Team entschieden werden. Fühlen sich die gesunden Mitarbeiter bei einem längeren Krankheitsfall im Team dagegen ausgenutzt, kann dies sogar zu weiteren Ausfällen führen, die sich fatal auf das Team oder sogar den ordentlichen Apothekenbetrieb auswirken können.

Um dem vorzubeugen, führt manchmal kein Weg an einer Neueinstellung vorbei. Das setzt natürlich voraus, dass der Chef oder die Chefin in der insgesamt angespannten Personallage überhaupt jemanden findet. Zwar müssen neue Mitarbeiter zunächst eingearbeitet werden, vor allem bei langen Ausfällen ist dieser Schritt für das Team aber meist trotzdem sinnvoll.

Ein anderer Fall sind Kollegen, die häufiger krank sind – oder sich spontan für einen Tag krank melden. Besonders ärgerlich für den Rest des Teams ist es, wenn dies wiederholt ausgerechnet an Brückentagen der Fall ist, an denen die Apotheke sowieso schon durch Urlaubsfälle knapp besetzt ist. Kommt so etwas häufiger vor, führt es im Team zu Unmut. Hier sollte in jedem Fall das offene Gespräch gesucht werden um Klarheit zu schaffen, bevor sich die Fronten verhärten.

Ebenso unfair kann es sein, wenn im Team immer die gleichen Personen einspringen müssen, während andere Mitarbeiter sich aus der Verantwortung stehlen. Auch in diesen Fällen müssen die Inhaber eine möglichst für alle gerechte Lösung finden. Manchmal hilft ein festes Rolliersystem, wer wann einspringen muss oder wer welchen Mitarbeiter bei einem Ausfall vertreten kann.

Für Krankheitsfälle gilt generell, dass man dem Arbeitgeber so schnell wie möglich informieren muss. Das betrifft auch die voraussichtliche Dauer des Ausfalls, damit der Inhaber rechtzeitig handeln und wenn nötig für Ersatz sorgen kann.

Das Team lebt schließlich von der Kollegialität: Wer sich wegen kleinster Beschwerden regelmäßig kurzfristig oder sehr häufig krank meldet, kann den Unmut der Kollegen auf sich ziehen. Zum Wohle des gesamten Teams zu handeln, kann aber manchmal auch bedeuten, zu Hause zu bleiben. Wer stark erkältet oder mit einem Magen-Darm-Virus zur Arbeit geht, kann dem Team eher schaden als nutzen. Wer wirklich krank ist, sollte sich auskurieren.

Eine gute Zusammenarbeit im Team, die auch bei Krankheitsfällen zu Tragen kommt, zeichnet sich vor allem durch gegenseitigen Respekt und Verständnis aus.

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