PTA werden gesucht – und es wird immer schwieriger für Apotheken, Mitarbeiter zu finden. Denn während die Zahl der Ausbildungsplätze sinkt, steigt der Bedarf in den Apotheken. Waren vor zehn Jahren statistisch noch anderthalb PTA pro Apotheke beschäftigt, sind es inzwischen schon drei PTA.
Beim Bundesverband PTA (BVpta) sieht man die Probleme: „Es gibt einen Mangel“, bestätigt Geschäftsführerin Bettina Schwarz. „Apotheker rufen sogar bei uns an und fragen, ob wir mit einer PTA aushelfen können.“ Der BVpta vermittelt allerdings keine Mitarbeiter, sondern verweist in so einem Fall auf Stellenbörsen, Kammern, die Fachmedien und einschlägige Messen.
Die Gründe liegen für Schwarz auf der Hand. „Es gibt weniger Schulplätze und weniger Bewerber“, sagt sie. Wie viele Menschen derzeit zur PTA ausgebildet werden und wie sich diese Zahl entwickelt, erhebt der BVpta derzeit. Genaue Angaben gibt es noch nicht, weil es viele Schulen gibt und je nach Bundesland unterschiedliche Behörden zuständig sind.
„Außerdem übernehmen PTA heute mehr Verantwortung“, fügt Schwarz hinzu, mit Blick etwa auf beratungsintensive Innovationen. In den Apotheken sind heute mehr PTA beschäftigt als vor zwanzig Jahren: 1994 hatte eine Apotheke rein statistisch betrachtet 5,9 Mitarbeiter: zwei Apotheker, 1,8 PKA oder Helfer, anderthalb PTA sowie ein halber Apothekerassistent oder Pharmazieingenieur. In jeder zehnten Apotheke war zudem ein PhiP angestellt. Zumindest daran hat sich in den vergangenen zwanzig Jahren nichts geändert.
Inzwischen arbeiten in einer Apotheke durchschnittlich 7,5 Menschen. 2014 kamen auf eine Apotheke drei PTA, 2,4 Apotheker, 1,6 PKA und 0,3 Pharmazieingenieure oder Apothekerassistenten. Bereits 2005 haben die PTA die Apotheker als stärkste Berufsgruppe in den öffentlichen Apotheken abgelöst.
Heute arbeiten mehr als doppelt so viele PTA in den Apotheken wir vor 20 Jahren: 1993 waren 30.200 PTA in den Apotheken angestellt, 2014 waren es knapp 62.000. Die Zahl der in Apotheken Beschäftigten hat sich im gleichen Zeitraum nur um rund 23 Prozent erhöht. Ein Plus gab es lediglich bei den PTA und den angestellten Apothekern, deren Zahl um 22 Prozent auf knapp 50.000 stieg.
PTA und Apotheker gleichen somit die Rückgänge in den anderen Berufsgruppen aus: Die Zahl der Apothekerassistenten und Pharmazieingenieure ist seit der Abschaffung der Berufe rückläufig. Seit 1993 sank ihre Zahl um 44 Prozent auf 6500.
Auch die Zahl der Pharmazeuten im Praktikum (PhiP) ist rückläufig und erreichte zuletzt nur 85 Prozent des Wertes von 1993. Nach einem Tiefpunkt im Jahr 2009 mit weniger als 1300 PhiP stieg ihre Zahl zuletzt wieder leicht an und lag 2014 bei 1470. Bei den PKA ist ein Rückgang von 16 Prozent zu verzeichnen.
Der BVpta fordert, den PTA-Beruf attraktiver zu machen. „Es muss ganz dringend etwas getan werden“, so Schwarz. Der Verband fordert eine Verlängerung der Ausbildungszeit auf drei Jahre und mehr Verantwortung für die Mitarbeiter. Bei den Apothekern trifft das bislang auf wenig Gegenliebe. „Ich kann das nicht nachvollziehen. Es gibt einen Mangel und der Bedarf wird gesehen – trotzdem weigert sich die ABDA, den Beruf attraktiver zu machen“, so Schwarz.
Sie kritisiert, dass der Beruf fast ausschließlich mit den Argumenten beworben werde, er sei familienfreundlich und man könne in Apotheken gut Teilzeit arbeiten. „Aber man entscheidet sich doch mit 16 nicht für einen Beruf, weil sich der eignet, um eine Familie zu gründen.“
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