Personal

PKA: Weniger Gehalt als Einzelhandelskaufleute

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Berlin -

In Sachen Gehalt stehen Pharmazeutisch-kaufmännische Angestellte (PKA) schlechter da als Einzelhandelskaufleute – obwohl sich die Ausbildung und die Tätigkeit in vielerlei Hinsicht gleichen. Darauf weist die Adexa hin. Die Apothekengewerkschaft kritisiert, dass dies schlechte Voraussetzungen seien, um das Berufsbild der PKA attraktiver zu machen.

Die Adexa bezieht sich auf eine Gehaltsumfrage der Hans-Böckler-Stiftung unter 418 Einzelhandelskaufleuten. Deren Bruttomonatseinkommen beträgt demnach durchschnittlich 2329 Euro bei einer 38-Stunden-Woche. Angestellte ohne Tarifvertrag erhielten durchschnittlich 2204 Euro, Beschäftigte mit Tarifvertrag hingegen 2539 Euro – 335 Euro mehr. Außerdem erhielten sie häufiger Weihnachts- und Urlaubsgeld. 39 Prozent gaben an, dass in ihrem Betrieb ein Tarifvertrag gelte.

Bei weniger als einem Jahr im Beruf erhielten die Einzelhandelskaufleute durchschnittlich 2066 Euro, nach 20 Jahren waren es 2565 Euro. Die durchschnittliche vertragliche Arbeitszeit der Einzelhandelskaufleute liegt laut Erhebung bei 36 Stunden – tatsächlich werden aber 38 Stunden pro Woche gearbeitet. 44 Prozent der Befragten gaben an, im Allgemeinen mehr als vertraglich vereinbart zu arbeiten. 74 Prozent von ihnen erhalten für die Überstunden eine entsprechende Bezahlung oder einen Freizeitausgleich.

Aus Sicht der Adexa sind PKA und Einzelhandelskaufleute durchaus vergleichbar: Beide durchliefen eine dreijährige Ausbildung und seien für Einkauf, Bestellungen, Buchhaltung oder das Marketing zuständig. Der größte Unterschied liegt demnach bei der Beratung, die für Einzelhandelskaufleute – anders als für PKA – zum Alltag gehört.

Im Vergleich zu den Einzelhandelskaufleuten verdienen PKA aber deutlich schlechter: Ihr Tarifgehalt liegt in den meisten Kammerbezirken – mit Ausnahme von Nordrhein und Sachsen – bei 1710 Euro in den ersten beiden Berufsjahren und steigt bis auf 2095 Euro ab dem 14. Berufsjahr – für 40 Wochenstunden. In Nordrhein erhalten die PKA etwas weniger, die Spanne reicht von 1703 bis 2060 Euro. In Sachsen gibt es keinen Tarifvertrag.

Aus Sicht der Adexa ist es um den PKA-Beruf schlecht bestellt. Laut ABDA-Statistik ist die Zahl der PKA in den vergangenen Jahren stetig zurückgegangen und lag Ende 2014 bei knapp 33.000 – inklusive Helfern. Auch bei den Ausbildungsplätzen ist ein Minus zu verzeichnen: Gab es 2012 noch rund 4240 Lehrstellen, waren es 2014 nur noch 3740.

Vor diesem Hintergrund müsse der Beruf attraktiver werden, fordert die Adexa. „Spannende Tätigkeiten allein reichen nicht aus“, sagt die zweite Adexa-Vorsitzende Tanja Kratt, die für den Bereich Tarife zuständig ist. „Ohne eine faire Bezahlung werden immer mehr Jugendliche, die sich für kaufmännische Themen interessieren, Ausbildungen in anderen Bereichen absolvieren.“ Das Gehalt sei zwar nur ein Faktor von mehreren bei der Berufswahl – aber ein relativ zentraler Aspekt.

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