Periodenschmerzen: ASS ist tabu Sandra Piontek, 02.07.2024 08:50 Uhr
Viele Frauen leiden während ihrer Menstruation an starken Schmerzen, Krämpfen und einem Spannungsgefühl in der Brust. Da diese die Lebensqualität deutlich einschränken können, ist schnelle Hilfe gefragt. Aber Achtung: Frauen mit starken Menstruationsblutungen sollten Arzneimittel mit Acetylsalicylsäure (ASS) vor und während der Periode meiden.
ASS gehört zu den gefragtesten Wirkstoffen in der Schmerzbehandlung. Auch bei Regelschmerzen kommt das Analgetikum mitunter zum Einsatz. Leiden Frauen jedoch unter einem starken Blutverlust – rund 80 Milliliter während der Periode – sollte auf ASS besser verzichtet werden.
„Acetylsalicylsäure wirkt gerinnungshemmend und kann den Blutverlust während der Menstruation zusätzlich steigern und übermäßige Blutungen fördern“, stellt der Berufsverband der Frauenärzte (BVF) klar. ASS kann laut Studien sowohl die Stärke als auch die Dauer der Blutung erhöhen.
Effekt hält mehrere Tage
Mehr noch: Die blutverdünnende Wirkung hält über mehrere Tage an. Deswegen sollte auch vor Einsetzen der Periode auf ASS verzichtet werden. „Der Effekt tritt schon bei niedrigen Dosierungen ein und hält bei der Einnahme einer einzigen Tablette etwa eine Woche an.“ Daher sollte der eigene Zyklus stets im Blick behalten werden, so der BVF weiter.
In den Fach- und Gebrauchsinformationen zu ASS-haltigen Präparaten finden sich keine expliziten Warnungen vor einer Einnahme bei starken Menstruationsblutungen. Allerdings wird in seltenen (bis zu 1 von 1000 Patient:innen) bis sehr seltenen (bis zu 1 von 10.000 Patient:innen) Fällen vor Blutungen wie Nasenbluten, Zahnfleischbluten und Blutungen der Geschlechtsorgane mit einer verlängerten Blutungszeit gewarnt. Dieser Effekt könne über vier bis acht Tage nach der Einnahme anhalten.
Was sind die Alternativen?
Frauen können während ihrer Periode auf Wirkstoffe wie Ibuprofen, Diclofenac oder Naproxen zurückgreifen. Die entzündungshemmenden Mittel gehören zur Gruppe der nicht steroidalen Antirheumatika (NSAR). Sie hemmen die Produktion von Prostaglandin und sollen dadurch Menstruationskrämpfe und -schmerzen lindern.