Palliativbegleitung von Kunden Cynthia Möthrath, 21.02.2018 13:38 Uhr
In der Apotheke haben wir jeden Tag mit Krankheiten zum tun, sie sind sozusagen unser tägliches Brot. Doch was, wenn es sich nicht um einen einfachen Schnupfen, eine Blasenentzündung oder einen Magen-Darm-Infekt handelt, sondern um eine unheilbare Krankheit, die in vielen Fällen auch den Tod bedeutet?
Manchmal können wir dann zwar keine Medikamente zur Genesung empfehlen, wir können jedoch trotzdem helfen, indem wir Schmerzen lindern und die Seele erleichtern – als Ansprechpartner können wir seelische Unterstützung leisten sowohl für Betroffene als auch für Angehörige.
Vor allem bei Stammkunden, zu denen wir eine enge Bindung besitzen, ist diese Art von Betreuung sehr wichtig und oftmals auch intim. Man kennt sie oft schon jahrelang und hat sie durch Krankheit und Gesundheit begleitet. Auch private Dinge wurden ausgetauscht und man kennt häufig familiäre Details und vor allem die Krankheitsgeschichte. Doch was, wenn unser Stammkunde nun mit einer Diagnose wie Krebs zu uns kommt?
Wir sind oft Ansprechpartner Nummer 1 und sollten für solche Fälle immer ein offenes Ohr haben. Es gibt sogar spezielle Fort- und Weiterbildungen für onkologische und palliative Beratung und Begleitung. Es geht hierbei nicht nur um die Betreuung während der Chemotherapie, sondern auch danach. Das Ziel dieser Betreuung ist neben der seelischen Unterstützung auch die Erhaltung der Lebensqualität. Die häufig letzten Wochen oder Monate sollen Betroffenen so angenehm wie möglich gemacht werden. Sie sollen möglichst wenig leiden und so weit es geht selbstbestimmt bleiben.
Für Angehörige oder Zurückgebliebene der Verstorbenen sind wir auch über die Krankheit und den Tod hinaus eine Stütze und können wertvolle Unterstützung liefern. Neben der Apotheke des Vertrauens gibt es aber auch spezielle Palliativeinrichtungen, die auch psychologische Hilfe anbieten und mit der Hand in Hand gearbeitet werden kann.