Leichtathletik

Olympia: PTA ausgebootet

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Berlin -

Maren Kock wird heute Abend nicht an der Startlinie für den 1500-Meter-Lauf in Rio stehen. Die PTA aus Lingen an der Ems wurde zunächst für die Olympischen Sommerspiele in Brasilien nachnominiert und erhielt nach dem Trainingslager dann die bittere Absage. „Leider hat sich alles noch einmal gewendet“, sagt die Leichtathletin.

Heute beginnen die Wettbewerbe der Leichtathletik. Nach den männlichen Diskusswerfern und den Hürdenläuferinnen stehen um 20.30 Uhr (Ortszeit) die Frauen für den 1500-Meter-Lauf bereit. In drei Gruppen werden die Vorläufe stattfinden. Der Weltleichtathletikverband IAAF handelt die 22-jährige Kenianerin Faith Kipyegon als Favoritin. Gute Chancen auf die Qualifikation für das Halbfinale haben auch die Britin Laura Muir, die Amerikanerin Shannon Rowbury und die Äthiopierin Genzebe Dibaba, die derzeit den Weltrekord in dieser Disziplin hält – sie lief im vergangenen Jahr die Strecke in 3:50:07 Minuten.

Kock wird die Spitzenläuferinnen in ihrer Heimat beobachten müssen: „Ich war vom Deutschen Verband zwar nominiert, aber der Internationale Verband hat für mich keine gesonderte Einladung rausgeschickt, so dass ich Rio nun von zu Hause vor dem Fernseher anschauen muss“, so die PTA. Kock wurde vor wenigen Wochen noch von der Nominierung des Deutschen Olympischen Sportbunds (DOS) am Telefon in der Apotheke überrascht.

Nach dieser Nachricht tauschte Kock mit ihren Kolleginnen aus der Damaschke-Apotheke Schichten. Die 26-Jährige bereitete sich in den Höhen von St. Moritz in der Schweiz auf die größte Sportwettkampfveranstaltung der Welt vor. „Ich muss das erst noch realisieren, dass ich jetzt nach Brasilien fliege“, sagte die Leichtathletin noch vor einem Monat. Die Nachricht des IAAF, nicht in Rio dabei zu sein, änderte die Stimmung schlagartig: „Ist alles total blöd gelaufen.“

Der Grund für die plötzliche Kehrtwende war wohl ihr Listenplatz: „Die Felder wurden bis Platz 45 ausgefüllt und ich war anscheinend nun doch nur 46.“ Es sei wohl nicht klar gewesen, wie viele Sportler noch in das Flüchtlingsteam einrückten. Somit musste ihr Partner Florian Orth am Ende ohne die PTA in den Flieger steigen. Orth läuft bei Olympia am Dienstag die 5000 Meter.

Abgesehen von den zahlreichen Wettkämpfen in der Zwischenzeit freut sich Kock außerdem auf 2018. Im Sommer werden dann die Leichtathletik-Europameisterschaften im Berliner Olympiastadion stattfinden: „In Berlin möchte ich auf jeden Fall dabei sein“, sagt Kock.

Die in Teilzeit arbeitende PTA läuft seit dem Kindesalter Rennen. Mit 15 Jahren nahm Kock an der U-18-Weltmeisterschaft in Marrakesch teil und belegte dort den siebten Platz über 3000 Meter. Ein Jahr später folgten bereits zwei Meistertitel. Nach dem Abitur begann Kock in Osnabrück mit der Ausbildung zur PTA. Seit 2010 ist sie bei der Damaschke-Apotheke in Lingen angestellt.

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