Das Herstellen von Fiebersäften ist in vielen Apotheken gerade Thema. Dabei wird die patientenindividuelle Anfertigung kontrovers diskutiert, oft steht dabei die Wirtschaftlichkeit im Mittelpunkt der Auseinandersetzungen. Doch für PTA, die eine Herstellung planen, stellen sich ganz andere Fragen: Was kann ich wo einarbeiten und wie lange ist die Zubereitung stabil? Bisher konnte das NRF bei diesen Fragen zwar beim Wirkstoff Paracetamol, aber nicht bei Ibuprofen weiterhelfen. Nun wurden Ergänzungen vorgenommen.
Ibuprofen wirkt schmerzlindernd und fiebersenkend. Niedrig dosierte Säfte können bereits ab 5 kg Körpergewicht gegeben werden. Kann die Apotheke also weder Paracetamol- noch Ibuprofen-Säfte liefern, so kann die Rezeptur aushelfen. Bisher lieferte das NRF nur Daten für Paracetamol, nun sind Hinweise zu Ibuprofen veröffentlicht worden.
Damit Apotheken auf jeden Fall herstellen können, hat das NRF sowohl die Herstellung aus Reinsubstanz als auch die Herstellung aus Tabletten geprüft. Die gute Nachricht: Beide Varianten sind verarbeitet in die Grundlage für Suspensionen zum Einnehmen DAC plausibel und können bei Raumtemperatur für vier Wochen gelagert werden.
Die Herstellung ist einfach: Ibuprofen wird mit der Grundlage gemischt und in eine Braunglasflasche umgefüllt. Bei der Herstellung aus Fertigarzneimitteln müssen die Tabletten natürlich zuvor ausreichend in der rauen Reibschale zerkleinert werden. Hier sollte darauf geachtet werden, dass mit einem ausreichenden Überschuss gearbeitet wird.
Anreiben: Das Anreiben mit Tween (Polysorbat 80) kann zu einer besseren Benetzung des Arzneistoffes und somit zu einer besseren Verteilung in der Suspension führen. Damit der Wirkstoff vor der Verabreichung homogen verteilt werden kann, sollte das Primärgefäß doppelt so groß sein wie das geforderte Volumen. Der Hinweis „Vor Gebrauch schütteln“ darf auf der Flasche natürlich nicht fehlen.
Generell können übrigens sowohl Ibuprofen als auch Paracetamol als Zäpfchen hergestellt werden. Durch die längere Haltbarkeit ergeben sich hier Vorteile sowohl für die Eltern als auch für die Apotheke, die eventuell eine defekturmäßige Herstellung in Betracht zieht. Die Haltbarkeit kann hier auf ein Jahr ausgeweitet werden. Wichtig: Die Wirkstoffe werden rektal langsamer aufgenommen als oral. So liegen bei Ibuprofen-Suppositorien nach vier Stunden maximale Plasmaspiegel vor. Bei Ibuprofen-Säften ist dies bereits nach 2 Stunden der Fall.
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