Im bayerischen Pegnitz gab es Probleme mit dem Telefonnetzwerk. Als Konsequenz blieben etwa 140 Festnetz- und Internetanschlüsse unverbunden. Davon betroffen war auch die Franken-Apotheke. Wie ein Tag ohne Telefon und Internet in der Apotheke abläuft, beschreibt eine PTA.
Bei Ladenöffnung am Mittwochmorgen funktionierte noch alles, berichtet die PTA. Gegen 8.30 Uhr war das Telefon plötzlich stumm und auch das Internet funktionierte nicht mehr. Das alles ohne jegliche Ankündigung des Mobil- und Festnetzanbieters. Als sämtliche Resets und Neustarts des Routers zu keinem Ergebnis führten, wurde die Festnetznummer der Apotheke kurzerhand auf das vorhandene Apotheken-Handy umgeleitet.
Auch wenn das Problem der Erreichbarkeit erstmal gelöst war, gab es keine Lösung für die Internetverbindung. Ärgerlich war es für die PTA, dass die Kunden mit Bestellwünschen warten mussten, da jede einzelne Bestellanfrage telefonisch gestellt wurde. Digitale Abfragen sowie die digitale Datenübertragung der Bestellungen an den Großhandel waren nicht möglich. Die gewünschte Ware musste wie in alten Zeiten telefonisch, Position für Position beim Großhandel durchgegeben werden. Knapp 30 Positionen bei verschiedenen Großhändlern telefonisch aufzugeben, sei schon sehr zeitaufwendig, so die PTA.
Trotz alledem gab es keinerlei Probleme bei der Versorgung der Patienten. Auch wenn sämtliche Vorgänge mehr Zeit in Anspruch nahmen, bewerkstelligte das Team der Falken-Apotheke die Hürde problemlos. Am Donnerstagnachmittag konnte der Verbindungsfehler behoben werden und somit waren nach knapp 24 Stunden alle notwendigen Funktionen verfügbar und auch das Telefon klingelte wieder.
Härter traf es da einen Apotheker aus Berlin-Köpenick. Bei ihm blieb über mehrere Tage der komplette Strom weg. Nach Meldung des Stromausfalls an das Landesamt für Gesundheit und Soziales (LAGeSo) wurde der Betrieb aber nicht eingestellt: Wie vom Gesetzgeber vorgeschrieben, wurde ein Klappendienst eingerichtet, damit die Versorgung der Bevölkerung nicht unterbrochen wird.
Der Apotheker und sein Team handelten genau richtig: Die Bestände aus den Kühlschränken wurden in Kühlboxen in die knapp 20 Kilometer entfernte Filialapotheke gebracht, um die sachgemäße Lagerung der Artikel gewährleisten zu können. Auf Bestellungen beim Großhandel musste verzichtet werden, da diese ohne Strom auch nicht bearbeitet werden konnten.
Auch wenn der Strom länger als vom Anbieter angekündigt wegblieb, war am Mittwochabend gegen 21 Uhr alles wieder in Ordnung in der Köpenicker Wilhelm-Voigt-Apotheke. Abgesehen von einer Packung, die beim Rücktransport in die Apotheke zu Bruch ging, gab es keine bleibenden Probleme. Der Betrieb konnte am Donnerstag wieder ganz normal aufgenommen werden. Auch wenn die Software noch etwas langsam ist, ist der Inhaber froh, dass alles wieder funktioniert. Die Summe des entstandenen Verlustes durch Betriebsausfall wird der Apotheker dem Verursacher melden. Er hofft auf Entschädigung.
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