Die einen schwören auf Vitamin C, andere lehnen die Nahrungsergänzung kategorisch ab. In der Apotheke haben Präparate mit Ascorbinsäure einen festen Platz in der Freiwahl. Das Vitamin wird nicht vom Körper selbst produziert. In der Beratung sollte über Vor- und Nachteile der zusätzlichen Versorgung mit dem lebenswichtigen Vitamin informiert werden.
Tipp eins: Gesunde Ernährung. Vitamin C stärkt das Immunsystem und soll die Dauer von Infekten verkürzen. Die Einnahme von Vitamin C sollte immer kritisch hinterfragt werden. Mangelanzeichen sind beispielsweise Zahnprobleme oder Müdigkeit. Ein gesunder Mensch nimmt in der Regel genug Nährstoffe über Essen und Trinken auf. Statt Nahrungsergänzungsmitteln kann in vielen Fällen eine ausgewogene Ernährung die günstigere Wahl sein. Vitamin C ist vor allem in Kohl, Spinat, Paprika und Zitrusfrüchten. Je nach Zubereitung kann der Gehalt abnehmen.
Tipp zwei: Richtwerte beachten. Die Deutsche Gesellschaft für Ernährung (DGE) empfiehlt je nach Alter unterschiedliche Zufuhrmengen an Vitamin C. Kinder zwischen ein und vier Jahren sollten beispielsweise 20 mg pro Tag zu sich nehmen. Um so älter, um so höher liegt der Anteil. Ab einem Alter von 15 Jahren gelten für Frauen und Männer unterschiedliche Empfehlungen.
Weibliche Kunden benötigen laut DGE in der Regel weniger Vitamin C als männliche. Frauen ab 19 Jahren werden 95 mg pro Tag, Männern 110 mg empfohlen. Das entspricht etwa zwei Orangen oder einer halben Paprika und O-Saft. Schwangerschaft und Stillzeit bilden eine Ausnahme. Ab dem vierten Monat brauchen werdende Mütter 105 mg pro Tag, Stillende 125 mg. Wer deutlich zuviel Vitamin C zu sich nimmt, kann Verdauungsprobleme oder Kopfschmerzen bekommen.
Tipp drei: Sinnvoll im Einzelfall. Nach Operationen und Krankheiten sowie bei Stress kann eine erhöhte Vitaminzufuhr angebracht sein. Menschen, die regelmäßig Alkohol trinken und rauchen weisen oft Mangelerscheinungen von Vitamin C und anderen Nährstoffen auf. Bei einem Kater kann Vitamin C als Antioxidans zur Entgiftung der Leber dienen. Kunden sollten unter Umständen an einen Arzt verwiesen werden.
Tipp vier: Falsche Versprechen. Vitamin C hat einen positiven Ruf und ist eines der bekanntesten Vitamine. Hersteller mischen es Bonbons und Getränken bei, um eine Gesundheitswirkung zu implizieren. Das Bundesinstitut für Risikobewertung (BfR) warnte bereits vor Risiken bei Nahrungsergänzungsmitteln. Vor allem Senioren sollten notfalls gebremst werden: Einer Studie zufolge schlucken viele ältere Menschen zu viele Nahrungsergänzungsmittel.
Tipp fünf: Zu viel schadet. Die regelmäßige Einnahme von Nahrungsergänzungsmitteln mit hoch dosiertem Vitamin C ist auch riskant und kann zu Nierensteinen führen. Das gilt nach Angaben des Berufsverbands Deutscher Internisten vor allem für Menschen, die dazu neigen, Nierensteine zu bilden. Besonders gefährdet sind demnach auch Patienten mit Bluthochdruck oder Diabetes.
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