Nahrungsergänzung

Fresh-up: Vitamin D

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Berlin -

Immer wieder ist es in aller Munde, lange Zeit wurde seine Bedeutung für den menschlichen Organismus unterschätzt: Vitamin D – das Sonnenvitamin. Genau genommen ist der fettlösliche Stoff ein Hormon, denn er wird zum Großteil von unserem Körper selbst gebildet. Nur etwa 10 Prozent des Bedarfs nehmen wir über die Nahrung auf.

Fettreicher Fisch, Leber, Eier, Butter und einige Käsesorten sind Vitamin-D-Lieferanten. Um den übrigen Bedarf zu decken, benötigen wir die in der Sonnenstrahlung enthaltene UVB-Strahlung. Trifft sie auf unsere Haut, beginnt unser Körper mit der Produktion des Vitamins. In der Leber wird die Vorstufe Calcidiol gebildet, welches dann in den Zellen des Körpers in die eigentliche Wirkform, das Hormon Calcitriol, umgewandelt wird. Da das Vitamin fettlöslich ist, kann es im Körper gespeichert und so über die dunklen Wintermonate weiter abgegeben werden. Meist reicht die über den Sommer angereicherte Menge jedoch nicht aus, daher ist es sinnvoll im Winter zu substituieren.

Um den Bedarf in unseren Breitengraden zu decken, müssten wir uns in den wärmeren Monaten von April bis September jeden Tag zwischen 11 und 16 Uhr, je nach Hauttyp, etwa 10 bis 30 Minuten in der Sonne aufhalten und zumindest Gesicht und Arme unbedeckt lassen.

Für die meisten Menschen ist dies jedoch nicht möglich, da sie sich während der Arbeitszeit und auch in der Freizeit häufig in geschlossenen Räumen aufhalten. Aber auch wer sich an der frischen Luft bewegt, lässt seinem Körper oft keine Chance, Vitamin D zu produzieren: Denn zum vor Hautschäden wird Sonnenschutz aufgetragen, der auch UV-Strahlen blockiert.

Ein besonderes Risiko für einen Vitamin-D-Mangel haben alle Menschen, die in geschlossenen Räumen arbeiten und sich wenig draußen aufhalten. Dazu zählen zum Beispiel ältere Menschen oder Jugendliche. Auch Dunkelhäutige brauchen wesentlich mehr Zeit in der Sonne, bis der Körper mit der Produktion von Vitamin D beginnt.

Die Symptome eines Mangels sind unspezifisch. Ständige Müdigkeit, Erschöpfung bis hin zur Depression, Kopfschmerzen, Muskelverspannungen sowie Haut- und Schlafprobleme, aber auch Knochenschmerzen und Osteoporose können die Folge eines ausgeprägten Mangels sein. Ab einer Blutkonzentration von weniger als 20 ng/ ml spricht man bereits von einem Mangel.

Eine Unterversorgung muss ausgeglichen werden, denn das Vitamin übernimmt zahlreiche Aufgaben im Körper. So spielt es zum Beispiel eine zentrale Rolle bei der Einlagerung von Calcium in die Knochen und nimmt Einfluss auf das Knochenwachstum sowie die Entwicklung und Erhaltung gesunder Knochen. Deshalb ist es vor allem für Neugeborene und Kinder im Wachstum, aber auch für Senioren, deren Knochendichte im Alter abnimmt, wichtig, einen gesunden Vitamin-D-Spiegel aufzuweisen. Bei Kindern wird auch zur Vorbeugung von Knochenverformungen oder Rachitis deshalb schon vorbeugend supplementiert.

Aber nicht nur Kinder profitieren von der Substitution, auch Schwangere haben oft durch die Hormonumstellung einen Mangel. Daher ist es ratsam, mit dem Frauenarzt eine Zuführung zu besprechen. Bei Senioren, die in Heimen wohnen oder immobil sind, ist es sinnvoll, den Vitamin-D-Spiegel im Blut ermitteln zu lassen und dementsprechend geeignete Präparate einzunehmen. Es gibt sie in verschiedenen Stärken und Darreichungsformen. Viele von ihnen sind freiverkäuflich. Höher dosierte Präparate können vom Arzt verordnet werden. Für Kinder gibt es mittlerweile sogar Gummidrops, die die Compliance wesentlich verbessern.

Neben der Bedeutung für die Knochen hat das Vitamin auch Einfluss auf das Immunsystem. Sowohl eine Immunschwäche, als auch eine Überreaktion, wie sie zum Beispiel bei Allergien vorkommt, kann durch einen Mangel an Vitamin D begünstigt werden. Bei wiederkehrenden Infekten oder Allergien ist daher oft auch eine Zuführung von Vitamin-D-Präparaten sinnvoll. Auch bei Hautproblemen wie Schuppenflechte oder Neurodermitis kann eine Verbesserung auftreten.

Einige Ärzte und Forscher sagen sogar, dass Vitamin D nachweislich das Krebsrisiko senken kann und sich zudem positiv auf Herz-Kreislauf-Erkrankungen und Diabetes auswirkt. Jedoch sind diese Theorien noch nicht eindeutig bestätigt.

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