Funktioniert die Speichelproduktion normal, macht man sich in der Regel keine Gedanken darüber, ob der Mund trocken ist oder nicht. Erst wenn es zu Beschwerden kommt, merken Betroffene, wie unangenehm Mundtrockenheit sein kann und welche Folgen sie mit sich bringt. Einige Tipps können Linderung verschaffen. Eine Übersicht zum Download gibt es hier.
Die Zunge klebt am Gaumen, das Sprechen fällt schwer und das Schlucken ist mühsam oder schmerzt: So fühlt sich ein trockener Mund an. Nervosität vor Auftritten oder Prüfungen sowie Stress im Alltag kann Mundtrockenheit begünstigen. Oft hilft dann ein Glas Wasser. Doch bei Senior:innen oder Menschen mit bestimmten Erkrankungen wird Mundtrockenheit nicht selten zu einem alltäglichen und ernstzunehmenden Problem. Mit zunehmendem Alter kann die Speichelproduktion nachlassen. Neben dem banalen Grund von zu geringer Flüssigkeitszufuhr können zudem auch bestimmte Medikamente zu einer verminderten Speichelproduktion beitragen:
Auch Diabetes, rheumatische Erkrankungen, multiple Sklerose oder die Autoimmunerkrankung Sjögren-Syndrom und hormonelle Veränderungen können Mundtrockenheit bedingen. Hinzu kommen Alltagsfaktoren wie Alkohol- oder Nikotingenuss, Schnarchen oder Mundatmung bei Erkältungen.
Ist die Schleimhaut von Zunge, Mund und Rachen über einen längeren Zeitraum trocken, so können unangenehme Begleiterscheinungen auftreten: Denn durch die Trockenheit verändert sich das Klima im Mund, wodurch es zur Vermehrung von Bakterien kommen kann. Die Folge können Mundgeruch, Karies oder Zahnfleischentzündungen sein. Die Mundhygiene nimmt daher einen wichtigen Stellenwert ein, wenn die Spucke wegbleibt. Nur so kann einer Ausbreitung von Krankheitserregern vorgebeugt werden.
Denn neben Bakterien können sich beispielweise auch Pilze leichter ausbreiten. Dadurch können Pilzinfektionen von Zunge und Rachen entstehen, der sogenannte Mundsoor. Auf den Schleimhäuten bildet sich ein pelziger Belag, welcher weiß oder gelblich sein kann. Betroffene klagen zudem häufig über ein Fremdkörpergefühl auf der Zunge oder Schluckbeschwerden. Desweiteren stellt der Mund neben der Nase die Eintrittspforte für Krankheitserreger dar. Wird nicht genug Speichel produziert, trocknen die Schleimhäute aus und Viren können sich leichter festsetzen und vermehren. Somit können auch Erkältungen häufiger auftreten. Wichtig ist auch hier die regelmäßige Befeuchtung.
Um die Schleimhäute zwischendurch auf schnelle Weise zu befeuchten, kann eine ausreichende Trinkmenge bereits helfen. Immer wieder kleine Schlucke sind dabei besser als ein ganzes Glas auf einmal zu trinken. Bei nachhaltiger Trockenheit der Schleimhäute ist Regelmäßigkeit das Stichwort für Abhilfe. Am besten wird bereits getrunken, bevor überhaupt ein Trockenheitsgefühl entsteht. Auch Bonbons, Kaugummis oder Lutschtabletten können unterwegs sinnvoll sein.
Wenn Flüssigkeitszufuhr und bestimmte Lebensmittel nicht ausreichen, um Mundtrockenheit zu behandeln, stehen verschiedene Präparate zur Verfügung, welche die Speichelbildung ankurbeln.
Präparate zur Speichelförderung enthalten beispielsweise Hyaluronsäure. Diese verfügt über eine hervorragende Wasserbindung und ist feuchtigkeitsspendend. In Gels, Sprays, Spülungen und Zahnpasten kann es als Hilfe gegen Mundtrockenheit verwendet werden. Auch Xylitol wird als Wirkstoff häufig in Form einer Lutschtablette dargereicht, ist aber auch in Kaugummis enthalten. Dabei dient Xylitol zur Verbesserung der Mundflora und schützt diese vor Bakterien und damit vor Karies. Beliebt ist auch Lactoferrin, ein Protein, das natürlich im Speichel vorkommt und antimikrobiell wirkt. Auch in der Pflanzenwelt gibt es wirksame Inhaltsstoffe: Yerba Santa. Bei der Verwendung wird ein pflanzlicher Schutzfilm gebildet, der die Feuchtigkeitsregulation unterstützt.
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