Infektionsgefahr

Mückenstich: Kratzen verboten!

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Berlin -

Mücken gehören eher zu den unliebsamen Begleitern im Sommer. Sie hinterlassen nicht nur optisch unschöne Souvenirs, die Stiche der kleinen Plagegeister können schmerzen und unfassbar stark jucken. In aller Regel verläuft die Abheilung problemlos, aber es gibt dennoch ein paar Dinge zu beachten.

Vom ausgeatmeten Kohlendioxid und dem menschlichen Geruch lässt sich das hungrige Mückenweibchen anlocken. So wie sie zusticht und sich nährt, gelangen gerinnungshemmende Peptide und Proteine aus dem Speichelsekret des Insekts in die Wunde. Der menschliche Körper erkennt diese im Regelfall als Fremdstoffe und setzt eine Abwehrreaktion in Gang: Histamin wird ausgeschüttet. Es kommt zur Schwellung, Rötung und lästigem Juckreiz. Die allergische Reaktion kann von Mensch zu Mensch unterschiedlich stark ausfallen. Während einige sich überhaupt nicht beeindruckt zeigen, bilden andere regelrechte Quaddeln.

Gefährlicher Teufelskreis

So schwer es in diesem Fall für Betroffene auch ist – Kratzen ist bei Mückenstichen absolut verboten! Obwohl man kurzzeitig eine Juckreizlinderung verspürt, wird dadurch wenig später alles nur noch schlimmer: Es wird noch mehr Histamin ausgeschüttet, was dazu führt, dass der Stich weiter anschwillt. In der Konsequent juckt es um so mehr – ein Teufelskreis. Weiterhin besteht die Gefahr, durch Kratzen Schmutzpartikel und Bakterien in die offene Wunde zu bringen. Dadurch kann sich der Mückenstich entzünden. Dann ist ärztlicher Rat einzuholen. Anderenfalls riskieren Mückenstichgeplagte Komplikationen und im schlimmsten Fall sogar eine Blutvergiftung.

Regieren Gestochene mit Kreislaufproblemen, Fieber oder Atemschwierigkeiten, sollte ebenfalls ein Arzt oder eine Ärztin aufgesucht werden.

Behandlungsmöglichkeiten

Um die Symptome zu lindern oder bestenfalls gar nicht erst ausbrechen zu lassen, stehen folgende Optionen zur Verfügung:

  • Wärme
  • Kälte
  • Antihistaminika
  • Kortison

Ein frischer Mückenstich lässt sich wohl am besten mit einem sogenannte thermischen Stichheiler behandeln. Hier gibt viele verschiedene Modelle. Alle versprechen gleichermaßen dafür zu sorgen, dass das durch Mücken verabreichte Gift weniger Schmerzen bereitet und zu bösen Schwellungen führt. Dazu wird das Gerät für einige Sekunden auf die betroffene Hautstelle gelhalten. Durch die Hitzeeinwirkung, die je nach Modell zwischen 40 und 55 Grad angegeben wird, denaturiert das von der Mücke eingeschleuste Eiweiß und inaktiviert somit das Insektengift. Die Histaminausschüttung wird minimiert und allergische Reaktionen weitestgehend verhindert.

Kälte verspricht ebenfalls Abhilfe, wenn die Mücken erstmal zugestochen haben, und kann sowohl Schwellungen als auch Juckreiz vermindern. Hierzu können Eiswürfel oder Kühlpacks verwendet werden. Achtung: Niemals direkt auf die Haut, sondern stets mit einem Baumwolltuch umwickelt, da sonst lokale Erfrierungserscheinungen drohen. Alternativ stehen kühlende Gels oder Roller in der Apotheke zur Verfügung, die beispielsweise Ethanol, Panthenol, Aloe Vera oder Polidocanol enthalten.

Desweiteren besteht die Möglichkeit, Antihistaminika lokal als Gel oder Creme auf die betroffenen Hautstellen aufzutragen oder auch in Form von Tabletten oder Lösung einzunehmen. Auch hier besteht das Ziel darin, die Histaminausschüttung abzuschwächen, so dass der lästige Juckreiz und die Schwellung gemindert wird.

Beispiele:

  • Dimetindenmaleat (Fenistil Gel)
  • Bampin (Soventol Gel)
  • Tripelennaminhydrochlorid (Azaron Stift)
  • Cetirizin (Zyrtec Tabletten)
  • Desloratadin (Lorano Pro Lösung)

Wenn all diese Maßnahmen keine ausreichende Linderung verschaffen oder sich der Mückenstich entzündet hat, kann auch im Rahmen der Selbstmedikation zu einem topischen Korticoid gegriffen werden. Cremes und Cremogele mit Hydrocortison in den Stärken 0,25 und 0,5 Prozent sind ohne Rezept erhältlich. Eine Verbesserung der Symptome sollte sich hier recht schnell bemerkbar machen.

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