Wer in die Sonne geht, muss seine Haut schützen. Verbrennt sie doch einmal, lässt sich der Schaden nicht wieder rückgängig machen – denn die Haut vergisst nichts. Gegen die Schmerzen kann man aber etwas tun.
Wer kennt das nicht? Da war man nur mal schnell für eine Stunde im Park – und schon ist es passiert: Das Gesicht ist knallrot, verbrannt von der Sonne. Die Haut spannt, brennt und schmerzt. Der Münchner Hautarzt Dr. Christoph Liebich vom Berufsverband Deutscher Dermatologen, hat direkt einen Tipp: Acetylsalicylsäure kann gegen die Schmerzen eingenommen werden, denn „Sonnenbrand ist letztlich eine Entzündung“.
Liebich rät auch zu Umschlägen mit Quark oder Joghurt, die kühlend und schmerzlindernd sein können. „Der Schaden ist aber trotzdem da“, warnt der Dermatologe. Lediglich die Schmerzen lassen sich eindämmen. Für die „Pflege danach“ eignen sich auch spezielle After-Sun-Produkte. Sie können dank ihrer Inhaltsstoffe und Galenik schnelle Linderung bringen und gut von der Haut aufgenommen werden. Die Produkte sollten frei von Duft- oder Farbstoffe sein.
Die Wirkung der Produkte hängt neben der Galenik auch von den Inhaltsstoffen ab. Wichtig sind Substanzen, die die Feuchtigkeit binden und die Haut nicht zusätzlich austrocknen. Hierfür eignen sich Aloe-Vera-Extrakte oder Hyaluronsäure. Beide sind extrem wasserbindend. Auch der hygroskopische Alkohol-Glycerin speichert die Feuchtigkeit lange in der Haut. Hautberuhigende Inhaltsstoffe wie Panthenol oder Süßholzwurzelextrakt mit dem Inhaltsstoff Licochalcone A lindern Rötungen und Spannungsgefühle. Um den kühlenden Effekt zu unterstützen, kann auch Menthol zugesetzt sein.
Ist die Haut geschädigt, sollte die nächsten Tage auf direkte Sonneneinstrahlung der betroffenen Stellen verzichtet werden. Der Sonnenbrand sollte mit dünner, langer Kleidung abgedeckt werden. Auch nach Abklingen der Symptome empfiehlt es sich, die Haut noch ein paar Tage zu schonen, um sicherzugehen, dass die Haut wieder vollständig abheilt. Nur so können Spätschäden vermieden und das Risiko von Hautkrebs gesenkt werden.
Besser ist es deshalb natürlich, die Haut vor dem Sonnenbad zu behandeln und zu schützen. Dabei gilt: Je höher der Lichtschutzfaktor, desto besser. Wichtig sei auch, genügend Sonnencreme aufzutragen. „Für ausreichenden Schutz braucht die Haut rund zwei Milligramm Sonnencreme pro Quadratzentimeter Haut.“ Bei einem ausgewachsenen Mann sind das mindestens 25 Gramm. „Trägt man zu wenig auf, wird aus einem Lichtschutzfaktor 50 ganz schnell ein Faktor 20“, so Liebich. Alle drei Stunden muss die Creme neu aufgetragen werden. „Auch wenn draufsteht, dass sie wasserfest ist.“
Beim Sonnenschutz wird grundsätzlich zwischen dem chemischen und dem physikalisch-mineralischen Schutz unterschieden. Im chemischen Sonnenschutz sind Stoffe enthalten, die die UV-Strahlung aufnehmen und in unschädliche Wärmestrahlung umwandeln.
Physikalischer Schutz enthält mineralische Bestandteile wie Titandioxid oder Zinkoxid. Sie legen sich wie ein Schutzfilm auf die Haut und reflektieren die Strahlung, die dann nicht eindringen und Unheil anrichten kann. Der Nachteil dieser Formulierungen ist jedoch, dass auf der Haut ein weißer Film entsteht. Je nach Hauttyp sollte eine geeignete Textur ausgewählt werden. Sonnenschutzmittel gibt es sowohl als Milch, Creme, Öl, Spray oder auch als Gel.
Manch einer verzichtet lieber auf einen hohen Lichtschutzfaktor, weil er gern braun werden möchte. „Bräune muss man aber eigentlich als Hautkrankheit betrachten“, stellt Liebich klar. Jeder sollte sich bewusst machen, dass UV-Licht die Haut nicht nur schneller altern lässt, sondern auch Hautkrebs verursachen kann.
Ausgelöst werden Hautschäden wie der häufig unterschätzte Sonnenbrand durch UVB-Strahlung. Die UVA-Strahlung hingegen trägt zur Alterung der Haut bei, da sie tiefer in die Hautschichten eindringt. Ein guter Sonnenschutz bewahrt unsere Haut vor beiden Strahlungen.
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