Tarifverhandlungen

Mehr Geld für Angestellte: Zweiter Anlauf

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Berlin -

Apothekenangestellte sollen mehr Geld bekommen. Über die Höhe sind sich Angestellten- und Arbeitgebervertreter jedoch nicht einig. Die erste Runde der aktuellen Tarifverhandlungen sind gescheitert. Am 22. August treffen sich beide Parteien erneut.

Vergangenen Mittwoch trafen sich Adexa und der Arbeitgeberverband Deutscher Apotheker (ADA) erstmals während der aktuellen Verhandlungen in Hamburg. Die Apothekengewerkschaft forderte unter anderem 5,6 Prozent mehr Gehalt. Die Tarifgehälter für alle Berufsgruppen sollen erhöht werden. Zudem legte die Adexa ein Konzept vor, wonach Filialleiter beziehungsweise Angestellte, die sich regelmäßig fortbilden, bessergestellt werden sollen.

Doch die Inhaber waren nicht überzeugt. Sie lehnten den Vorschlag ab. Ihrerseits schlugen sie den Nordrhein-Tarif vor, der für bis Ende 2019 verhandelt worden war. Der Tarifvertrag mit der TGL Nordrhein gilt seit Jahresanfang. Angestellte in dem Kammerbezirk erhalten durchschnittlich 3 Prozent mehr Gehalt. Zudem wurde für alle Berufsgruppen eine neue Berufsjahresgruppe ab dem 10. Berufsjahr eingeführt. ADA-Chef Theo Hasse wollte auf dieses Paket noch „etwas obendrauf“ legen.

Eine Einigung wurde nicht erzielt. Die Stimmung war nach der Verhandlung etwas getrübt: Die Adexa-Vertreter seien enttäuscht von der „fehlenden Bereitschaft der Arbeitgeber, Apothekenberufe attraktiver zu gestalten“, sagte Tanja Kratt, zweite Adexa-Vorsitzende. Die Verhandlungen wurden vertagt. Der ADA hielt dagegen, er müsste auch an seine Klientel denken. Man verstehe nicht, warum der Nordrhein-Vertrag nicht angenommen werde.

Die Tarifpartner treffen am 22. August um 11 Uhr in Hamburg erneut aufeinander. Die Adexa wird vermutlich versuchen, die Arbeitgeber zu überzeugen, dass der Vertrag bezüglich Filialleiter angepasst werden muss. Dabei soll das Thema Verantwortung eine Rolle spielen. Drei verschiedene Honorierungsstufen sind angedacht.

Beispiele für verschiedene Verantwortungen sind etwa betriebswirtschaftliche Tätigkeiten wie Einkauf, Warenwirtschaft und Preisgestaltung und Marketing sowie Verantwortung bei der Personalplanung und bei der -auswahl sowie beim Qualitätsmanagement. Die Forderung wird vom ADA abgelehnt.

Ende Mai lief die Vereinbarung mit den Arbeitgebern fristgerecht aus. Der aktuelle Gehaltstarifvertrag war seit Juni 2017 bundesweit mit Ausnahme von Nordrhein und Sachsen gültig. Die Parteien hatten sich auf 2,5 Prozent mehr Gehalt geeinigt. Mit der Erhöhung stieg das tarifliche Einstiegsgehalt für PTA von 1968 Euro auf 2017 Euro. Ab dem 15. Berufsjahr stieg die PTA-Tarifbezahlung von 2549 Euro auf 2612 Euro.

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