Manege frei: 50 Jahre „Circus Pharmaceuticus“ Cynthia Möthrath, 16.09.2019 14:44 Uhr
Unter dem Motto „Circus Pharmaceuticus“ feierte die PTA Lehranstalt in Köln am vergangenen Freitag ihr 50. Jubiläum: Schüler, Lehrkräfte, Angehörige, Ehemalige und Interessierte trafen sich, um gemeinsam bei einem bunten Programm zu feiern.
Für das Fest wurde die Aula der Schule kurzerhand zur Manege umfunktioniert: Dem Publikum wurde fünf Stunden lang ein abwechslungsreiches Programm aus Vorführungen, Modenschauen, Experimenten und musikalischen Beiträgen von Schülern und Lehrkräften geboten. Aufgrund der vielen vertretenen Kulturen an der Lehranstalt gab es ebenfalls einen Einblick in die Traditionen anderer Länder: Bei der „Modenschau der Nationen“ präsentierten die Schülerinnen verschiedene Trachten und typische Kleidung, außerdem wurde eine Henna-Nacht inszeniert. „Auch wir als Lehrer lernen noch viel von den Kulturen“, erklärte Schulleiterin Dagmar Hußmann.
Einige der Schüler zeigten sich von ihrer musikalischen Seite: Neben einem Streichquartett gab es zwei Gesangsduos, die das Programm füllten. Ein Highlight waren auch „Die vier Tenöre“: Ein Quartett aus Kollegen der Lehranstalt, welches eine lustige Darstellung bot und dafür vom Publikum gefeiert wurde. Ebenso wurde das Kollegium in die Kittelschau eingebunden: Die Schüler hatten im Vorfeld spezielle Kittel – passend zu den Fächern der Lehrkräfte – gestaltet. „Wir duften sie vorher nicht sehen, das war bis zum Schluss geheim“, erklärt Bettina Castenholz, Dozentin an der Lehrakademie.
Klassische und unterhaltsame Experimente aus der Chemie durften natürlich ebenfalls nicht fehlen: Unter dem Namen „Zauber der Chemie“ wurde unter Zugabe verschiedener „Zauberwasser“ und „Feenstaub“ unter anderem Elefantenzahnpasta hergestellt, ein Vulkan gezündet und verschiedene Weine hergestellt. Hußmann erklärte außerdem, welche Dinge in diesem Jahr ebenfalls ihren 50. Geburtstag feiern: Die beliebten Tic Tac Bonbons, Capri-Sonne, das Internet und der Geldautomat werden ebenfalls 50 Jahre alt. Glückwünsche gab es auch von anderen PTA-Schulen: Katrin Cremer, Schulleiterin der PTA Lehranstalt der Region Aachen in Baesweiler und Andrea Niehoff-Ströh, Schulleiterin der PTA-Schule in Solingen, überbrachten ihre guten Wünsche.
Ein Grußwort gab es unter anderem von der Apothekerkammer Nordrhein: Dörte Lange übermittelte im Namen des Vorstandes die Glückwünsche zum Jubiläum. Passend zum Zirkus-Motto wünschte sie der Lehranstalt „immer genügend junge, wilde Tiere und Dompteure, die Ihnen die Kunststücke der Pharmazie beibringen“. Weitere Glückwünsche gab es von Thomas Preis, Vorsitzender des Apothekerverbandes. Die Freude über die erfolgreiche PTA Schule in der Domstadt sei groß und das Motto gut gewählt: Schließlich gleiche die Offizin oft auch einer Manege: Wie ein Akrobat stehe man als PTA im Scheinwerferlicht.
Eine Besonderheit an der Kölner Lehrakademie ist der Semesterbetrieb: Die Ausbildung ist in vier Halbjahre gegliedert. In jedem Semester unterstützt Klosterfrau einige Stipendiaten und bezahlt deren Schulgeld. „Voraussetzung dafür ist jedoch die Arbeit in einer Apotheke“, erklärt Castenholz. Mindestens vier Stunden pro Woche müssen die Stipendiaten in einer öffentlichen Apotheke ableisten. Zum Jubiläum gab es von Geschäftsführer Hans-Helmut Fabry und Christian Heller einen Scheck in Höhe von 2000 Euro für die Lehranstalt.
Die Überlegungen im Vorfeld der Feier seien umfangreich gewesen erklärt Castenholz: „Was machen wir? Was wollen die Schüler dazu beitragen und wie bekommt man alle motiviert?“ Manche seien total enthusiastisch gewesen: Die Idee der Henna-Nacht und die Kittel-Schau sei von den Schülern gekommen und auch die Verpflegung der Gäste mit Popcorn, Zuckerwatte, Kuchen und alkoholfreien Cocktails sei von ihnen vorgeschlagen worden.
Den Großteil der Planung übernahmen Schulleiterin Hußmann und Kollegin Ingrid Maier-Bode-Gennen: Als Dank gab es einen großen Blumenstrauß von den Kollegen. Es seien aber auch viele Kleinigkeiten gewesen, die die Vorbereitungen ausgemacht hätten: „Wir haben zwei Tage Luftballons aufgepustet“, lacht Castenholz. Die Manege sei schon am Vortag angeliefert worden, die Zelte jedoch erst unmittelbar am Tag der Feier.
Das abwechslungsreiche Programm wurde vom Lehrerchor beendet, welcher sich mit seiner Darbietung bei den Schülern und Förderern „op kölsch“ bedankte. „Alle haben eifrig mitgearbeitet“, erklärte Hußmann. Das sei nicht selbstverständlich und oft sei die Planung und Umsetzung auch über die Grenzen des Unterrichts hinaus gegangen und sogar in den Ferien gearbeitet worden. Nachdem die Planung anfangs etwas schleppend gewesen sei, hätten zum Schluss alle super mitgezogen und man wäre ein eingespieltes Team geworden.
Im Anschluss an den Chor spielte die Coverband „Blank Notes“ und begleitete das Ausklingen des Jubiläums. Statt einer Festschrift gab es zum Jubiläum einen „Festkalender“ für das bevorstehende Jahr: Die enthaltenen Bilder wurden von den Schülern gemalt und ebenfalls in den Fluren der Schule aufgehängt. So habe man „das ganze nächste Jahr einen Blick auf die Lehrakademie“, erklärte Hußmann.