Magnesiumöl ist im eigentlichen Sinne gar kein Öl. Die Lösung mit 31 Prozent Magnesiumchlorid ist durch den hohen Wirkstoffgehalt extrem hygroskopisch und erweckt dadurch den Anschein, ein Öl zu sein. Sie wird als Spray oder in Form von Roll-on verwendet. Magnesiumöl ist ein rein natürliches Produkt und enthält keine Konservierungsstoffe, da sich durch den hohen Gehalt kaum Keime bilden können.
Magnesium hat viele verkannte Eigenschaften, es trägt nicht nur zur Muskelfunktion und Entspannung bei, sondern stärkt auch das Immunsystem und die Nervenfunktion. Außerdem unterstützt es den Knochenaufbau und gibt dem Körper neue Energie. Es ist an zahlreichen Stoffwechselprozessen beteiligt und besitzt ein sehr breites Einsatzgebiet.
Im Vergleich zur oralen Supplementation bietet die transdermale Aufnahme einen entscheidenden Vorteil: Der Darm kann immer nur circa 30 Prozent des Mineralstoffs aufnehmen. Überschüssiges Magnesium wird ausgeschieden, daher kommt es bei einer oralen Magnesiumtherapie oft zu negativen Begleiterscheinungen wie Durchfall. Über die Haut kann die gesamte Wirkstoffmenge aufgenommen werden, die Speicher werden schneller wieder aufgefüllt.
Magnesiumöl kann unter anderem bei Muskelkrämpfen, Sportverletzungen, Arthritis und Gelenkschmerzen, Osteoporose, Multipler Sklerose, Restless-Leg-Syndrom und Hauterkrankungen wie zum Beispiel Akne oder Ekzemen eingesetzt werden. Auch bei Asthma, Diabetes oder Bluthochdruck zeigen sich positive Wirkungen. Der immunstärkende Effekt kommt zum Beispiel auch bei Erkältungen zum Tragen. Auch bei psychischen Erkrankungen oder Stress und Nervosität kann Magnesiumöl maßgeblich zur Entspannung beitragen.
Für die transdermale Anwendung gibt es verschiede Möglichkeiten. Generell gilt, dass mit einer geringen Anfangsdosis begonnen werden soll, die nach und nach gesteigert wird.
Zu Beginn der Behandlung kann es zu einem wärmenden, kribbelnden Gefühl kommen, dass aber in manchen Fällen auch als unangenehmes Stechen oder Jucken beschrieben wird. Diese Nebenwirkung lässt aber bei wiederholter Anwendung nach. Falls die Beschwerden zu stark sind, kann das Öl mit Wasser verdünnt werden. Da die Konzentration dann geringer ist, lässt jedoch auch die Wirkung nach. Wegen der reizenden Wirkung sollte es nicht auf frisch rasierter oder offener Haut angewendet werden und nicht auf empfindliche Körperpartien wie zum Beispiel Schleimhäute oder das Gesicht aufgetragen werden. Bei Bedarf kann das Öl mehrmals täglich angewendet werden.
Es muss unterschieden werden, ob ein Mangel an Magnesium besteht und die Speicher wieder aufgefüllt werden sollen – oder ob es prophylaktisch zum Beispiel nach dem Sport angewendet werden soll. Bei einem Magnesiummangel sollte das Öl nach Möglichkeit täglich angewendet werden. Damit der Körper das Magnesium komplett aufnehmen kann, muss die Einwirkzeit mindestens 30 Minuten betragen. Danach kann das Öl auf der Haut verbleiben, aber auch abgewaschen oder abgeduscht werden. Auf Duschgel oder Bodylotion muss aber verzichtet werden.
Besser ist es sogar, vor der Anwendung warm zu duschen, damit die Haut sauber ist und das Magnesium optimal aufgenommen werden kann. Die Wärme öffnet die Poren und fördert die Durchblutung, sodass die Aufnahme und Verteilung des Magnesiums im Körper verbessert wird.
Alternativ kann man auch die eingesprühten Stellen mit Wärmepackungen behandeln, um den gleichen Effekt zu erzielen. Massagen haben einen ähnlichen Effekt, daher sollte das Öl, wenn es direkt auf die Haut aufgetragen wird, einmassiert werden. Bei Bedarf kann man das Öl auch über Nacht einwirken lassen und mit einer Folie abdecken.
Bei Schmerzen oder Sportverletzungen soll das Öl am besten direkt auf die betroffene Stelle aufgesprüht und einmassiert werden. Unter den Achseln angewendet kann Magnesiumöl zum Beispiel seine volle Wirkung entfalten und zusätzlich vor Schweiß- und Geruchsbildung schützen. Die Dosierung muss individuell angepasst werden, generell reichen 5 bis 20 Sprühstöße pro Tag aus, um die Speicher in ein paar Wochen wieder zu füllen. Auch Ganzkörpereinreibungen sind möglich.
Eine andere Möglichkeit, die sich vor allem bei starken Hautreaktionen eignet, ist die Anwendung in Form von Voll- oder Fußbädern. Als Badezusatz hat Magnesiumöl den Vorteil, dass die Konzentration geringer ist, als wenn es direkt auf die Haut aufgetragen wird. Dadurch werden unangenehme Begleiterscheinungen gemildert. Statt Öl können auch Magnesiumchlorid-Flakes oder -Pulver verwendet werden. Für ein Vollbad sollte eine Anfangsdosis von 100 bis 200 ml Magnesiumöl verwendet werden.
Bei Fußbädern kommen auf 4 bis 5 Liter körperwarmes Wasser etwa 100 ml oder maximal 400 g Substanz. Die Bäder sollten eine 4-prozentige Konzentration nicht überschreiten. Das Wasser sollte nicht heißer als Körpertemperatur sein, da sonst der osmotische Effekt verloren geht. Auch bei Bädern beträgt die Einwirkzeit 20 bis 30 Minuten.
Eine andere Form der Anwendung ist die Möglichkeit der Mundspülung. 1 bis 2 ml in 20 ml Wasser sollten etwa eine Minute gespült werden. Die Anwendung sorgt für frischen Atem und beugt Zahnfleischentzündungen vor. Außerdem trägt es zur Gesunderhaltung der Zähne bei.
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