Songwriting fürs Apothekenteam Silvia Meixner, 08.06.2017 14:27 Uhr
„Die Angst, vor anderen zu singen, ist fast so groß wie die Angst vor dem Tod“, sagt die Berliner Sängerin und Songwriterin Kara Johnstad. Sie coacht Sänger aller Art und weiß, wie man diese Angst besiegt. Ihre jüngste Schülerin ist acht, ihr ältester Klient 72 Jahre alt. Alle wollen nur eines: Singen! Wer bei Revoice of Pharmacy mitmachen möchte, sollte sich beeilen – die Bewerbungen laufen noch bis 30. Juni.
Singen ist ihr Leben. Als Kind lebte die Tochter eines „Pan Am“-Piloten einige Zeit in Berlin, kehrte dann mit ihren Eltern zurück in deren Heimat. Studierte Theaterwissenschaften an der Universität in Minneapolis und arbeitete einige Jahre als Bühnendarstellerin. „Ich vermisste den europäischen Lebensstil und kehrte 1985 nach Berlin zurück“, erzählt sie. Sie hatte Glück: „Kurz nach meiner Ankunft in Berlin bekam ich einen der begehrten Plattenverträge mit RCA/Ariola, veröffentlichte 1987 meine erste CD, ‚Crystal Flakes‘.“ Danach lehrte Johnstad sieben Jahre Gesang an der renommierten Hanns-Eisler-Hochschule für Musik.
Johnstad ist ein Musik-Tausendsassa: Sie singt, coacht, schreibt Lieder, macht Voice-Trainings. „Unternehmen profitieren sehr davon, wenn sie ‚Stimmarbeit‘ in ihr Standardtrainings-Repertoire aufnehmen“, erklärt sie. „Noch fehlt oft das Verständnis dafür, dass die Stimme das fehlende Bindeglied ist. Oft wird sie vernachlässigt, obwohl sie große Auswirkungen auf den Erfolg hat.“ Ihre philosophische Erklärung: „So, wie die gesamte Menschheit quasi über den Atem verbunden ist, so besteht diese Verbindung auch über die Stimme. Letztendlich ist sie die treibende Kraft hinter allen Projekten.“
Und: „Voice-Trainings helfen, besser und klarer zu kommunizieren. Man lernt, seiner Intuition zu vertrauen und kreative Problemlösungen zu finden. Der ‚Ton‘ einer Konversation trägt zur Harmonie bei und hilft, Konflikte im Unternehmen leichter zu lösen.“ Sie bietet auch Songwriting im Team an: „Das fördert die Zusammenarbeit und hilft, gemeinsame Visionen zu entwickeln.“
Zu ihren Kunden gehören „Top-Professionelle der Musikindustrie, Manager, Mediziner, Psychiater, Autoren, Sprecher und aufstrebende Singer-Songwriters“. Das Überwinden der Todesangst lohnt sich: „Eine machtvolle Stimme kann die Welt in Brand setzen“, sagt sie. Wer ihre Songs und Auftritte online verfolgt, fragt sich, warum diese tolle Sängerin nicht berühmter ist. „Beim Singen geht es darum, wie wir aus unserem Atem, unseren Gedanken und Emotionen starke Botschaften erschaffen können, die die Macht haben, die Welt zu berühren und zu verändern.“ Manchmal für ein paar Minuten, manchmal für längere Zeit.
Lampenfieber besiegt man am besten mir ihrer Methode: „Ich habe sie entwickelt, sie kann jeden von Selbstzweifeln und Lampenfieber kurieren. Als kleine Kinder kannten wir keine Selbstzweifel, waren voller Selbstvertrauen und absolut jeder von uns hatte eine ausdrucksstarke Stimme. Weil Selbstvertrauen von ‚sich anvertrauen‘ kommt, sorgt ein Coach deshalb für ein sicheres und fürsorgliches Umfeld. Im zweiten Schritt verhelfe ich meinen Klienten zu einer ausdrucksstarken, kraftvollen und resonanten Stimme. Unser Selbstvertrauen wächst in dem Maße, in dem wir unseren vollen und lebendigen Stimmklang erfahren und sobald wir merken, dass unseren Worten mehr Aufmerksamkeit geschenkt wird. Alle Zweifel lösen sich auf, sobald wir mit unserer Stimme im Einklang sind.“
Kara sang schon als Kind gern und viel: „Niemand hat mir gesagt, dass ich eine besondere Stimme hätte, aber ich hatte Glück, in einer musikalischen und künstlerischen Familie zu leben. Die Eltern meiner Mutter waren beide klassische symphonische Musiker, meine Großmutter war eine renommierte Pianistin, mein Großvater in Violinist, meine Mutter galt als Wunderkind am Piano. Die andere Hälfte der Familie betrieb ein Theater. Mein Großonkel, Charles Winninger, spielte mit Judy Garland und Marlene Dietrich. Das war zu jener Zeit, als der Tonfilm den Stummfilm ablöste, er war ein berühmter Hollywoodstar.“
Johnstad rät Talenten, sich bei Revoice of Pharmacy zu bewerben und nicht darüber nachzudenken, dass die Konkurrenz groß ist und nicht alle Sänger berühmt werden: „Die Konkurrenz ist immer groß“, sagt sie lächelnd, „unabhängig davon, womit man sich beschäftigt. Es gibt Millionen von Sängern, Millionen von Ärzten, Tankstelle und Lehrer. Es geht um deine Passion, um das Erfülltsein.“ Und sie erzählt eine kleine, wunderbare Geschichte: „Wenn du berühmt werden willst, raub' eine Bank aus und dein Bild wird die Titelseiten der Zeitungen schmücken. Wenn du ein Künstler sein willst, mach dich an die Arbeit!“
So einfach geht bewerben: Jeder ab 18 Jahren, der Apotheker, PTA, PKA, Pharmaziestudent oder Azubi in Apothekenberufen ist, kann bei Revoice of Pharmacy mitmachen. Einfach Video (Handyqualität ist ausreichend) mit zwei Songs mit unterschiedlichen Tempi (Uptempo oder Midtempo und Ballade) aufnehmen und darauf achten, dass der Gesang gut zu hören ist.
Das Videoformat sollte MPEG-4 (.mp4) oder Quicktime (.mov) sein. Einsendeschluss ist der 30. Juni. Hier geht's zu den detaillierten Bewerbungs-Infos und zu den Videos mit Kim und ihren Mitstreiterinnen 2016! Aus den Einsendungen werden fünf Stimmen ausgesucht, die für ein professionelles Vocal-Coaching nach Berlin eingeladen werden.