Virusinfektionen

Lippenherpes: Tagebuch führen

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Berlin -

Gerade während der Erkältungszeit kommen vermehrt Kunden mit Lippenherpes in die Apotheke. Diese Patientengruppe ist meist besonders dankbar für eine umfassende Beratung. Die entstellenden Krusten, die das Virus HSV Typ1 auf den Lippen oder an der Nasenschleimhaut hinterlässt, heilen meist schlecht. Das Sekret der Bläschen ist hoch ansteckend. Darauf sollten besonders Personen, die kleine Kinder im Haushalt haben, aufmerksam gemacht werden.

Diese Kunden sollten statt Aciclovir- oder Pencivir-haltigen Cremes lieber die Patches nutzen. Diese decken die ansteckende Flüssigkeit ab, so dass die Gefahr der Virenverbreitung ein wenig eingedämmt wird. Auch wer viel spricht oder dazu neigt, die betroffene Stelle immer wieder mit den Fingern zu berühren, ist besser beraten, die Pflaster zu benutzen. Sie sorgen für ein geschlossenes feuchtes Milieu, in dem die Wunde ohne Krustenbildung schneller heilen kann.

Grundsätzlich ist eine besonders strenge Hygiene während dieser Zeit das A und O. Nicht nur um die Weiterverbreitung der Herpesviren einzudämmen, sondern um das Eindringen zusätzlicher Erreger in die Wunde zu verhindern. Häufiges Händewaschen und -desinfizieren hilft dabei, sich selbst und andere zu schützen. Kunden, die sich für die wirkstoffhaltigen Cremes entscheiden, kann dazu geraten werden, diese mit einem Wattestäbchen statt mit den Fingern aufzutragen.

Wer üblicherweise Kontaktlinsen trägt, sollte während einer Herpesmanifestation besser die Brille nutzen. Ein Ausbruch des Virus im Auge ist äußerst schmerzhaft und kann das Sehvermögen dauerhaft beeinträchtigen. Da der Erreger besonders schnell in Schleimhäute eindringen kann, sind vor allem der Genitalbereich und die Mundregion zu schützen. Zahnbürsten werden am besten nach dem Abklingen der Symptome gewechselt. Auch können desinfizierende Mundspüllösungen genutzt werden.

Kunden, die gerne zusätzlich die Heilpflanzenkunde nutzen wollen, sollten auf den positiven Effekt von Melisse hingewiesen werden. Diese hat nachweislich bei der Behandlung von Herpes Erfolg. Beim Pflasterwechsel oder vor dem Eincremen kann konzentrierter Melissentee mit einem Wattepad auf die betroffene Stelle aufgetupft werden. Dieser ist jeweils frisch herzustellen. Auch Eiswürfel aus Salbei- oder Melissentee können gegen die Schwellung der betroffenen Bereiche helfen.

Grundsätzlich sollte sich jeder Betroffene fragen, was den Herpesschub ausgelöst haben könnte. Meist ist es ein schwaches Immunsystem im Anschluss an eine Erkältungskrankheit. Manchmal kann auch verstärkte UV- Strahlung oder ein Ekelgefühl dazu beigetragen haben. Das Wissen um die auslösenden Faktoren ist in jedem Fall ein guter Verbündeter, um künftige Manifestationen bereits im Keim zu ersticken.

Daher kann man gerade den häufiger betroffenen Kunden raten, ein kleines Tagebuch zu führen, in dem sie direkt nach dem Ausbruch eintragen, was sie in den Tagen zuvor unternommen haben. Wer zum Beispiel im voraus schon weiß, dass ein Ausflug in die Berge durch die UV-Belastung zu einem Herpesausbruch führen kann, kann sich rechtzeitig mit Hitzestiften, Melisse, Zinksalbe oder anderen wirkstoffhaltigen Cremes behelfen.

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