Launische Chefs und Kollegen APOTHEKE ADHOC, 02.11.2017 13:46 Uhr
Oft merkt man es schon an der Art und Weise des „Guten Morgen“ – der Chef oder die Kollegin ist schlecht gelaunt. Statt freundlich und begrüßend, klingt es gezwungen und mürrisch. Klar, jeder hat mal einen schlechten Tag – und es gibt besonders launische Menschen. Deren Stimmung schlägt dann ohne ersichtlichen Grund plötzlich um. Besonders misslich ist, wenn die schlechte Laune dann an den Kollegen oder sogar Kunden ausgelassen wird. Doch wie mit launischen Kollegen umgehen und was, wenn es ausgerechnet der Chef ist? Eine PTA berichtet.
Jeder nimmt seine persönlichen Sorgen und Probleme – in unterschiedlichem Maße – mit auf die Arbeit. Zwar sollte man Beruf und Privates so weit wie möglich trennen, jedoch lässt sich das nicht immer klar abgrenzen. Persönliche Probleme und daraus resultierende schlechte Laune sollten aber möglichst nicht am anderen ausgelassen werden, das schafft nur schlechte Stimmung im Team. Und das spüren natürlich am Ende auch die Kunden. Noch schlimmer ist es, wenn der Patient den Unmut auf direktem Wege zu spüren bekommt. Ein Kunde der unfreundlich bedient wird, kommt wahrscheinlich nie wieder. Wer möchte schon in ein grimmiges Gesicht schauen, während er beraten wird?
Wenn man selbst merkt, dass die eigene Laune auf der Kippe steht oder das Fass überzulaufen droht, sollte man sich kurz einen Moment zurückziehen, um durchatmen zu können. Gedanken ordnen und wieder einen Gang zurückschalten. Gelingt das nicht, sollte man den Kollegen ehrlich sagen, dass man einen schlechten Tag hat. Andersherum kann man Kollegen, die ihre Launen am Arbeitsplatz auslassen, behutsam darauf ansprechen. Oftmals merkt man selbst gar nicht, wie sehr die schlechte Laune nach außen getragen wird. Vielleicht tut es der Kollegin oder dem Kollegen sogar gut, ihrem Unmut Luft machen zu können.
Falls der Chef oder die Chefin launisch sind, gestaltet sich die direkte Ansprache womöglich schwieriger. Natürlich kommt es hier auch auf den Chef und das Verhältnis zu den Angestellten an. Lässt der Inhaber die Laune an seinen Mitarbeitern aus, kann dies auf Dauer dazu führen, dass sie sich nicht mehr wohl fühlen und den Arbeitsplatz wechseln. In dem Fall ist es sinnvoll, sich jemanden im Team zu suchen, der einen besonders guten Draht zum Chef hat. Häufig sind es Mitarbeiter, die schon lange in der Apotheke angestellt sind.
Bei anhaltender, oder immer wieder auftretender schlechter Laune, sollte auf jeden Fall das Gespräch gesucht werden. Notfalls in Form einer Teambesprechung. Überträgt der Vorgesetzte seine Laune auf die Mitarbeiter, geht das auf Dauer nicht gut. Die Mitarbeiter fühlen sich ungerecht behandelt, machen unter dem auftretenden Stress Fehler, die wiederum dazu führen, dass die Laune des Chefs sich weiter verschlechtert. Es entsteht ein Kreislauf, der durchbrochen werden muss.
Statt sich das Arbeitsleben gegenseitig schwerer zu machen, sollte man sich im Team gegenseitig unterstützen. Das gilt auch, wenn mal jemand schlechte Laune hat. Je nachdem, wie das Verhältnis im Team untereinander ist, kann auch ein kleiner Witz oder eine Umarmung die Situation entspannen.
Hat man selbst häufiger mit Stimmungsschwankungen zu tun, sollte man sich einen Ausgleich zum Stress suchen. Das kann ein Hobby sein, welches vom Alltagsstress ablenkt, oder auch spezielle Entspannungstechniken wie Autogenes Training, Progressive Muskelrelaxation oder Yoga.