Bundeswehr

Längere Ausbildung für Feldwebel-PKA

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Berlin -

Die Bundeswehr stellt die PKA-Ausbildung um: Bisher wurden die Pharmazeutisch-Kaufmännischen Angestellten zentral in der Lützow-Kaserne in Münster Handorf ausgebildet. Demnächst soll die Ausbildung dezentral an „normalen“ PKA-Schulen erfolgen. Damit verlängert sich die Ausbildung aber auf drei Jahre.

Seit dem Jahr 2008 findet die PKA-Ausbildung der Bundeswehr zentral für das Bundesgebiet in der Lützow-Kaserne statt. Sie gliederte sich in einen 14-monatigen vollzeitschulischen Teil und eine siebenmonatige fachpraktische Ausbildung in öffentlichen Apotheken, den Praktikumsapotheken Münsterland und war damit deutlich kürzer als die zivile PKA-Ausbildung. Von 2010 bis 2018 haben insgesamt 126 Prüflinge an der PKA-Abschlussprüfung der Apothekerkammer Westfalen-Lippe teilgenommen. Während der fachpraktischen Ausbildung in den Apotheken zahlt die Bundeswehr den Sold weiter.

Im Anschluss an die Ausbildung werden diese im Sanitätsdienst der Bundeswehr an unterschiedlichen Standorten im Bundesgebiet sowie im Rahmen von Auslandseinsätzen beschäftigt. Ein Einsatzort der Bundeswehr-PKA ist das große Arzneimittel- und Medizinproduktelager in Ochtrup nordöstlich von Münster. Hier sieht man die ausgebildeten PKA schon mal mit Gabelstaplern die vollgepackten Paletten bewegen.

Demnächst erfolgt die Ausbildung dezentral an den Standorten über das Bundesgebiet verteilt. Damit soll dem Wunsch der Soldaten nach einer Beschäftigung in Nähe des Wohnortes entsprochen werden. Seit Jahren plagen die Bundeswehr Nachwuchssorgen, nicht nur im PKA-Bereich. Die PKA-Ausbildung erfolgt dann an „normalen“ PKA-Schulen mit dreijähriger Ausbildungsdauer.

Neun Soldatinnen und Soldaten der Bundeswehr erhielten jetzt als vermutlich letzte im feierlichen Rahmen die Zeugnisse der PKA-Abschlussprüfung in Münster. Im Anschluss an die 21-monatige Ausbildung hatten sie die schriftliche und praktische Prüfung erfolgreich absolviert. Im Anschluss an die Übergabe der Prüfungszeugnisse nahmen die Soldatinnen und Soldaten an einer Führung durch die historische Apotheke im Apothekerhaus teil und erhielten dabei einen spannenden Einblick in die Pharmazie – von den Anfängen bis in die Gegenwart.

Seit 2006 besteht für Soldaten außerdem die Möglichkeit, sich an der Willy-Brandt-Schule in Kassel zum PTA ausbilden zu lassen. Der Lehrgang umfasst – wie bei anderen Schülern auch – zwei Jahre Schulzeit und ein sechsmonatiges Praktikum in einer zivilen Apotheke. Zusätzlich müssen bereits während der zweijährigen Ausbildung 160 Stunden Praktikum in der Ferienzeit absolviert werden.

Die Ausbildung erfolgt im Rahmen der zivilberuflichen Aus- und Weiterbildung (ZAW), einer Fortbildungsmöglichkeit für Zeitsoldaten. Die Bundeswehr fördert die Ausbildung und übernimmt das komplette Schulgeld sowie die Kosten für Lehrbücher. Im Gegenzug verpflichten sich die angehenden PTA, zwölf Jahre zu dienen. Während ihrer Dienstzeit und danach bietet die Bundeswehr ihnen weitere Bildungsangebote. Diese sollen es den PTA ermöglichen, sich weiter zu spezialisieren, sowohl für den militärischen als auch den zivilen Bereich. Bevor es an die PTA-Ausbildung geht, müssen die Schüler eine einjährige militärische Ausbildung absolvieren: An eine dreimonatige Grundausbildung schließen sich eine dreimonatige Feldwebelvorausbildung und ein sechsmonatiges Truppenpraktikum im Sanitätsdienst an. Nach der abgeschlossenen Ausbildung werden die Absolventen zu Feldwebeln befördert. Das entspricht der Besoldungsgruppe A7 und damit einem Gehalt zwischen 2400 und 3000 Euro. Mögliche Dienstorte sind die Bundeswehr- und Lazarettapotheken sowie Sanitäts- und Materialkompanien.

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