Zum Ausbildungsstart erhält der PTA-Nachwuchs an den Dr. von Morgenstern Schulen ein Willkommensgeschenk. In die bunten Körbchen haben Schulmitarbeiter diverse Laborbehälter und -utensilien sowie Skripte gepackt. „Jeder Schüler kann die Materialien selbst im Laborschrank einräumen“, sagt Geschäftsführer Hannes Pook.
Die neuen Schüler sollen sich mit dem Willkommens-Körbchen schneller in der Schule zurechtfinden und die Scheu vor den neuen Arbeitsmaterialien verlieren. „Das kommt bei den Schülern gut an“, sagt Pook. „Sie beschriften die Behälter selbst und lernen dabei neue Begriffe kennen.“
An den Morgenstern Schulen trifft sich der PTA-Nachwuchs am Dienstag um 9 Uhr in Braunschweig und am Freitagmorgen in Lüneburg zum ersten Schultag. In der ersten Schulwoche sei das Gebäude ausschließlich für die Neuankömmlinge geöffnet, so Pook. Die Schüler sollten dadurch in Ruhe die neuen Räume erkunden können. „Am Anfang geht es viel um Einräumen und Sicherheitsvorkehrungen.“ Auch erste Unterrichtseinheiten wie richtiges Einwiegen werden geübt.
In diesem Jahr beginnen an den beiden Standorten knapp 60 Schüler. Im Vorjahresvergleich ein deutlicher Rückgang. 2017 waren rund 90 PTA-Schüler eingeschrieben. „Darüber bin ich ganz unglücklich“, sagt Pook. 2012 musste der Standort in Magdeburg wegen rückläufiger Schülerzahlen schließen. Die Gründe für den aktuellen Rückgang sieht er unter anderem in der demografischen Entwicklung und der unzureichenden Werbung der Apotheker für den PTA-Beruf.
Pook wünscht sich mehr öffentliches Engagement seitens der Pharmazeuten. Industrie- und Handelskammern (IHK) bemühten sich viel stärker um Nachwuchs als die Apothekerkammern. Er begrüßt, dass einzelne Apotheker aktiv mit Stipendien oder anderen Finanzierungsmodellen gegen den Fachkräftemangel vorgehen.
Die Phoenix-Apotheke in Wolfsburg etwa unterstützt PTA-Schüler beim Schulgeld und den Bücherkosten. Dafür verpflichten sich die Fachkräfte, nach der Ausbildung mindestens drei Jahre in der Apotheke zu arbeiten. „Einige PTA haben Interesse an diesem Konzept angemeldet“, so Pook. Die Formalitäten machten Inhaber und Schüler unter sich aus. Viel stärker als Apotheken finanzierten Konzerne die Ausbildung von Fachkräften. Der Reifenhersteller Continental etwa zahlt die Ausbildung von Chemisch-technischen Assistenten (CTA) an der Schule.
Insgesamt werden im beginnenden Schuljahr rund 115 angehende PTA von fünf Dozenten und vier Laborassistenten betreut. Die Ausbildungsgebühr beträgt 145 Euro pro Monat. Zusätzlich erhalten sie eine Copycard und werden bei der Leihgebühr für Bücher unterstützt. Für Kittel müssen Schüler extra zahlen. An beiden Standorten werden rund 500 Schüler in vier Fachrichtungen ausgebildet.